Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: 23. Sept. 1976

In einem zwischen der Industriegewerkschaft Druck und Papier und den Druck- und Verlagshäusern der SPD abgeschlossenen Tarifvertrag werden den Arbeitnehmervertretern in diesen Betrieben weitgehende Mitbestimmungsrechte in allen sozialen Fragen und vielen personellen Angelegenheiten der Verlage eingeräumt. Dabei wird der sog. Tendenzschutz-Paragraph des Betriebsverfassungsgesetzes stark eingeschränkt. In einem besonderen Tarifvertrag wird auch die Zusammenarbeit zwischen Verlag und Redaktion geregelt. So u.a. der Gewissensschutz für die Redakteure und ihre Freiheit bei der inhaltlichen Gestaltung des redaktionellen Teils. Vor Personalentscheidungen, die die Chefredakteure und die Ressortleiter betreffen, haben die Redaktionsausschüsse Anhörungsrechte.

Käthe Erler, die Witwe von F. Erler, entzieht der Fritz-Erler-Gesellschaft die Genehmigung, den Namen ihres Mannes zu führen, nachdem der stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft in einem Brief an den persönlichen Referenten von F. J. Strauß mitgeteilt hatte, rund tausend Mitglieder der Gesellschaft würden bei der Bundestagswahl nicht die SPD wählen und der CSU empfohlen hatte, den Wahlslogan der CDU/CSU »Freiheit oder Sozialismus« stärker herauszustellen.