Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Das Präsidium der SPD fordert den Vorsitzenden der CDU, H. Kohl, auf, im Interesse des sozialen Friedens von der antigewerkschaftlichen Kampagne seines Generalsekretärs K. Biedenkopf Abstand zu nehmen. Das Präsidium der SPD unterstreicht die Bedeutung der Initiative der Bundesregierung zum Abschluß einer Internationalen Konvention gegen Geiselnehmer. Der Entwurf, der in der kommenden Woche von der Delegation der Bundesrepublik in der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingebracht wird, sieht die Verpflichtung der teilnehmenden Staaten vor, Geiselnehmer an das Ausgangsland ihrer Aktionen auszuliefern oder im eigenen Land abzuurteilen.
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
22. Sept. 1976
Gewerkschaften und deutsche Sozialdemokratie leben aus einer gemeinsamen geschichtlichen Erfahrung. Ihrem gemeinsamen Kampf ist es zu danken, daß aus Millionen rechtloser Arbeiter und unmündiger Frauen gleichberechtigte Staatsbürger geworden sind. Wer daher Verfilzung nennt, wenn sich Gewerkschafter zur SPD bekennen, der muß sich fragen lassen, ob er damit nicht nur ablenken will von der Tatsache, daß CSU und CDU in engster personeller Verflochtenheit seit Jahren massiv und einseitig durch Verbände der Unternehmer, des Handwerks, der Bauern und durch Gruppierungen im katholisch-konfessionellen Bereich unterstützt werden. Wenn der Vorwurf der Verfilzung also Berechtigung hat, dann sollte er angewendet werden auf die Verfilzung mächtiger Interessengruppen mit den Unionsparteien.