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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
18. Mai 1976

Das Präsidium der SPD befaßt sich mit einem Programm zur Förderung von Kunst und Kultur. Darin heißt es u.a.: Sozialdemokraten bekennen sich zu einer entschiedenen Förderung von Kunst und Kultur. Sie werden die Voraussetzungen schaffen, daß möglichst viele Menschen chancengleich an ihr teilhaben. Der Kulturstaat muß auf allen gesellschaftlichen Ebenen mit der gleichen Selbstverständlichkeit und Stabilität wie der Sozialstaat verwirklicht werden. Dies setzt voraus, daß Kunst und Kultur sich in einem Klima geistiger Freiheit unbeeinträchtigt von staatlicher Bevormundung und jeder Form von Zensur entfalten können. Die Unabhängigkeit der Kunst ist ein Grundgesetz unserer Demokratie. Meinungsfreiheit ist unteilbar.
Diese Zielsetzung muß sich auch im Umfang der Förderungsmittel ausdrücken. Kunst und Kultur bedürfen zu ihrer Entfaltung der kontinuierlichen Sicherung durch die öffentlichen Hände.
Die SPD tritt ein für ein erweitertes Berufsbild und eine daran orientierte Aus- und Weiterbildung des Künstlers mit dem Ziel, kultur-pädagogische Aufgaben zu übernehmen; für die Sicherung und Erweiterung der Auftragssituation in allen kulturellen Bereichen und Medien; für die Ausgestaltung des Urheberrechts, insbesondere auf dem Gebiet neuer Techniken; für Förderungsmaßnahmen im steuerlichen Bereich und für eine umfassende Renten- und Krankenversicherung für Künstler und Autoren durch Bundesgesetz mit Ersatzleistungen für nicht vorhandene Arbeitgeberanteile.
Sozialdemokraten sehen in der Errichtung und im Ausbau einer Kulturstiftung der Bundesrepublik (Deutsche Nationalstiftung) eine wichtige Möglichkeit zur Bewahrung der kulturellen Tradition, besonders aber auch der Förderung von Kunst und Literatur in der Gegenwart.

Das Präsidium der SPD erklärt: Das Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit wird wesentlich von der DKP und ihr nahestehenden Kräften bestimmt. Eines seiner Ziele ist auch die bewußte politische Falschinterpretation der von SPD und FDP getragenen Außenpolitik der Bundesregierung. Der Parteivorstand erwartet von jedem einzelnen Mitglied der SPD, daß es durch sein eigenes Verhalten deutlich macht, daß die SPD weder das Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit noch das Büro dieses Komitees unterstützt und sich davon auch nicht dirigieren läßt.


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net edition fes-library | Juni 2001