Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: 23./25. Mai 1975

Nur zum Teil billigen die Delegierten auf der Bundeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Braunschweig das vorgelegte Grundsatzprogramm wegen seines einseitig ökonomischen Ansatzes. Das Leitbild der berufstätigen Frau, in diesem Konzept als wichtigstes Mittel zur Gleichberechtigung dargestellt, soll nach dem Willen der Mehrheit der Delegierten für die künftige Arbeit der AsF nicht verbindlich sein. Durch Verbesserung der Erziehungs-, Bildungs- und Berufschancen für Frauen und Erweiterung der sozialen und erzieherischen Hilfen bei Berufstätigkeit von Frauen soll die Möglichkeit einer freien Entscheidung für eine Berufstätigkeit geschaffen werden.
Elfriede Eilers wird als Vorsitzende wiedergewählt.

Die Koalitionsfraktionen SPD und FDP leiten dem Bundestag einen Gesetzentwurf zu, der das Prüfungsverfahren für ungediente Wehrpflichtige, die den Kriegsdienst verweigern wollen, außer Kraft setzen soll. Die Wehrpflichtigen brauchen danach künftig nur noch schriftlich zu erklären, ob sie Zivil- oder Wehrdienst leisten wollen. Für Soldaten muß aus rechtlichen Gründen das modifizierte Prüfungsverfahren beibehalten werden.