Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Auf der Sitzung des Parteivorstandes der SPD erklärt H. Wehner, daß er auf dem bevorstehenden Parteitag nicht wieder für das Amt des Stellvertretenden Vorsitzenden kandidieren wird. Ministerpräsident H. Kühn wird als Nachfolger nominiert.
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
16./17. März 1973
W. Brandt führt auf der Sitzung u.a. aus: Wer sich eine Schwächung der deutschen Sozialdemokratie verspreche, wird eine herbe Enttäuschung erleben. Es kommt auf dem Parteitag darauf an, daß die Partei in ihrer Glaubwürdigkeit nicht Schaden leidet, sondern in dieser Glaubwürdigkeit bestätigt wird. Wählerverhalten wird nur begrenzt durch Wahlkämpfe beeinflußt, die eigentliche Meinungsbildung vollzieht sich in längeren Zeiträumen. Nicht nur im Blick auf 1976, sondern auch auf die vorherliegenden Landtagswahlen müssen deshalb Fehlentwicklungen vermieden werden: Dazu gehört, daß das Wahlprogramm der Partei vom Oktober 1972 nicht desavouiert werden darf. W. Brandt erklärt, daß er die Verantwortung nicht tragen könne für etwas, was im Widerspruch stünde zu dem, wofür er mit anderen die breite Zustimmung der Wähler gefunden habe.