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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
16. März 1973

Der Parteivorstand der SPD beschließt als Diskussionsgrundlage Vorstellungen zur Reform der beruflichen Bildung: Berufsbildung - Ziele und Maßnahmen: Das bestehende System der dualen Berufsausbildung hat zahlreiche Mängel. Die Gleichwertigkeit beruflicher und allgemeiner Bildungsgänge ist nur durch die volle Integration beider Bereiche in ein Gesamtbildungssystem zu erreichen. Das erfordert im einzelnen: Die Integration soll berufsqualifizierende und studiengerichtete Bildungsgänge inhaltlich und organisatorisch zusammenfügen, damit Umstieg und Neuorientierung jederzeit ohne allzu großen Zeitaufwand möglich sind. Ein breites und differenziertes Lernangebot soll allen Jugendlichen ein Höchstmaß an Chancengleichheit sichern.
Vorrang bei der öffentlichen Förderung müssen öffentliche Einrichtungen der beruflichen Jugend- und Erwachsenenbildung und öffentliche Schulen haben.
In den Einrichtungen - insbesondere in deren Aufsichtsorganen - muß die gleichberechtigte Mitbestimmung der Arbeitnehmer durch ihre Gewerkschaften gewährleistet sein. In der internen Bildungsverwaltung ist eine demokratische Selbstverwaltung unter Beteiligung der Lehrenden und Lernenden sicherzustellen. Die Ausbildungsordnungen sind zu konzentrieren.
Das Berufsgrundbildungsjahr ist als Vollzeitschuljahr in die Ausbildungsordnungen einzufügen. Gleichrangig mit der Qualifikation der Ausbilder ist ihre betriebliche Position auszubauen.
Eine notwendige umfassende qualitative Verbesserung der Berufsbildung erfordert mehr Mittel als zur Zeit aufgebracht werden. Berufsbildungseinrichtungen und -angebote dürfen nicht konjunkturanfällig sein.

Zur Währungspolitik stellt der Parteivorstand der SPD fest: Die hinter uns liegende Währungskrise war die schwerste seit langem. Unter Mitwirkung der Bundesregierung ist es gelungen, eine gemeinsame Abwehrfront der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft aufzubauen. Die Dringlichkeit einer Reform des Weltwährungssystems ist noch einmal ganz deutlich geworden.


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net edition fes-library | Juni 2001