Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Unterzeichnung des Waffenstillstandes durch Vertreter des Deutschen Reiches und der Entente in Compiègne bei Paris. Gründung des Spartakusbundes in Berlin. Der Zentrale gehören u. a. an: Rosa Luxemburg, K. Liebknecht, F. Mehring, L. Jogiches, P. Lange, P. Levi und W. Pieck. Der Vollzugsrat nimmt seine Tätigkeit auf und erklärt: »Alle kommunalen, Landes-, Reichs- und Militärbehörden setzen ihre Tätigkeit fort. Jedermann hat den Anordnungen dieser Behörden Folge zu leisten.« Der Vollzugsrat ernennt zu Mitgliedern des preußischen Kabinetts P. Hirsch (SPD) und H. Ströbel (USPD) als Vorsitzende, ferner O. Braun (SPD), E. Ernst (SPD), A. Hoffmann (USPD), am 14. November K. Rosenfeld (USPD). Die Vertreter beider sozialdemokratischen Parteien richten einen Appell an das internationale Proletariat. Die neugebildete deutsche Regierung habe die Waffenstillstandsbedingungen angenommen, damit das Blutvergießen nicht um eine Stunde verlängert werde. Was die Führer der Entente gefordert hätten, diene zum Teil nicht mehr allein der Sicherung gegen eine Erneuerung der Feindseligkeiten. Einige der Bedingungen bedrohten vielmehr die physische Existenz des befreiten und friedensbereiten deutschen Volkes. Die Verständigung und das brüderliche Empfinden der Nationen könnten nicht zur Wirklichkeit werden, wenn der Einstellung des Kampfes mit den Waffen der Hungerkrieg gegen Wehrlose folgen sollte. Die Sozialisten in den gegen Deutschland verbündeten Staaten werden aufgerufen, ihre Stimmen mit denen der deutschen Sozialisten zu vereinen. Bildung der Volksmarine-Division in Berlin, die sich dem neuen Polizeipräsidenten E. Eichhorn (USPD) unterstellt.
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
11. Nov. 1918