Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
In einer Berliner Widerstandsgruppe um die Sozialdemokraten O. Brass und H. Brill wird versucht, den Volksfront-Gedanken innerhalb der Opposition gegen den nationalsozialistischen Staat zu propagieren. Basis wird ein »Zehn-Punkte-Programm«. Wichtigste Forderung des Programms ist der Zusammenschluß der liberalen, demokratischen, sozialistischen und kommunistischen Gruppen.
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
21. Dez. 1936
Die sozialdemokratische Gruppe fordert: Sturz und Vernichtung der Hitlerdiktatur; Abschaffung der Blutjustiz, Befreiung der politischen Gefangenen; Freiheit des Glaubens und der Weltanschauung; Selbstverwaltung des deutschen Volkes; Einstellung des Wettrüstens; Einziehung des Großgrundbesitzes, großzügige Bauernsiedlung; Verstaatlichung der Banken, der Schwerindustrie und der Energiewirtschaft. Sie sendet ihr Programm an den Prager Vorstand der Sozialdemokratie und an das ZK der KPD zur Diskussion und als Grundlage zum gemeinsamen Handeln. Nachdem sein Sohn im August 1937 in Moskau verhaftet und nach Sibirien deportiert worden ist, lehnt O. Brass aber bald jegliche Zusammenarbeit mit den Kommunisten ab.