Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Über die Beisetzung von F. Husemann berichtet die nationalsozialistische Geheime Staatspolizei (Gestapo): ». . . die Urnen-Beisetzung des früheren Bergarbeiterführers F. Husemann brachte die ehemaligen Anhänger der sozialdemokratischen Partei wieder einmal öffentlich auf den Plan. Anläßlich der Bestattungsfeierlichkeiten . . . hatten sich etwa 1000 Personen ... in Altenbochum auf dem Hauptfriedhof eingefunden. Von der Leichenhalle, in der die Urne aufgestellt worden war, bewegte sich der Trauerzug, der vorwiegend von früher führenden Persönlichkeiten der SPD und des Reichsbanners gebildet wurde, die fast alle vorher in der Leichenhalle einzeln die Urne stumm gegrüßt hatten, über den Friedhof zur Grabstätte. Hierbei wurde ein Kranz getragen, der mit großen roten Blumen und mit einer großen roten Schleife mit der Inschrift >Gewidmet von seinen Freunden< geschmückt war. Der ganze Trauerzug hatte offensichtlich demonstrativen Charakter. Es wurde daher von Beamten der Stapo eingeschritten, die die rote Schleife von dem Kranz entfernten und die zwei Kranzträger und vier weitere Personen in Schutzhaft nahmen.«
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
26. April 1935