Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
An der letzten Sitzung der SPD-Reichstagsfraktion nehmen noch 73 Abgeordnete von 120 teil. Das Verhalten der Auslandsvertretung wird lebhaft kritisiert. M. Westphal erklärt als Berichterstatter des Parteivorstandes unter Zustimmung, wenigstens vorläufig müsse der Parteivorstand in Deutschland bleiben.
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
10. Juni 1933
Die Arbeit im Inland sei bis zur Stunde viel wichtiger als die im Ausland. Wer von den Vorstandsmitgliedern draußen bleibe, könne nicht entscheidender Vorstand sein, sondern habe in aller Ruhe eine Hilfestellung für die Partei zu beziehen und dabei möglichst seinen Mund zu halten. K. Schumacher hat den Eindruck, die Partei sei förmlich atomisiert. Prinzipiell sei mit der Organisierung der illegalen Arbeit schon viel zuviel Zeit verloren worden. Die Fraktion beschließt einmütig, der Sitz des Parteivorstandes sei Deutschland. Sollte sich mit den im Ausland weilenden Mitgliedern des Vorstandes eine Einigung nicht erzielen lassen, so hätten die verantwortlichen Instanzen der Partei und der Fraktion rasch zusammenzutreten und die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Die Fraktion soll am 1. Juli wieder zusammentreten.