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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
27. Februar 1933

E. Thälmann richtet einen »Offenen Brief« an die sozialdemokratischen Arbeiter, in dem er den Mitgliedern und Funktionären von SPD, ADGB und christlichen Gewerkschaften ein Einheitsfront-Angebot macht.

Am Abend brennt der Reichstag.
Von den Nationalsozialisten werden die Kommunisten, aber auch die Sozialdemokraten der Brandstiftung beschuldigt. Noch in der Nacht beginnt eine umfassende Verfolgung von Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschaftern und bürgerlichen Demokraten. Tausende von ihnen werden verhaftet.
Neben der kommunistischen wird auch die sozialdemokratische Presse verboten.
Der Parteivorstand der SPD wendet sich gegen die Begründung des Verbots, der Brandstifter im Reichstag habe mit der SPD in Verbindung gestanden. Die Annahme, die Sozialdemokratische Partei hätte irgendwie mit Leuten zu tun, die den Reichstag in Brand steckten, werde von der Partei mit Entschiedenheit zurückgewiesen. Der Vorsitzende der SPD, O. Wels, erklärt dies auch in einem Brief an den Reichskommissar für Preußen, F. v. Papen.
Die Vertreter des ADGB sprechen ihren Abscheu und ihre Entrüstung über die Brandstifter aus. Die Gewerkschaften nehmen die deutsche organisierte Arbeiterschaft entschieden in Schutz gegen den Verdacht, daß einer aus ihren Reihen zu den Anstiftern des Attentats gehöre. Sie erblicken in der Brandstiftung nicht nur einen Anschlag gegen den Sitz des Parlaments, sondern einen Angriff gegen den Parlamentarismus überhaupt.



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net edition fes-library | Juni 2001