Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
In Kiel kommt es bei einem Demonstrationszug von Arbeitern und Matrosen zu blutigen Zusammenstößen. Die Aufständischen wählen einen Soldatenrat, der die weitere Leitung der Bewegung in die Hand nimmt.
Stichtag:
3./4. November 1918
Am 4. November stellen die Matrosen ihre Forderungen auf: u.a. sofortige Beendigung des Krieges; Abdankung der Hohenzollern; Aufhebung des Belagerungszustandes; Freilassung der bei den Unruhen Ende Oktober verhafteten Matrosen und aller politischen Gefangenen. Sie verlangen aber auch die einheitliche Menage für Mannschaften und Offiziere; die Abschaffung der Grußpflicht gegenüber den Offizieren außer Dienst und in Punkt 9: "Die Anrede 'Herr Kapitän usw.' hat nur am Anfang eines Satzes zu dienen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs fällt sie weg, und ich rede den Vorgesetzten mit Sie an!" Staatssekretär K. Haußmann und G. Noske nehmen am Abend die Forderungen an und versprechen rasche Durchsetzung bei der Regierung.