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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
5. Januar 1918

In dem "Rückblick auf das Jahr 1917" schreibt das "Correspondenzblatt":
"Unbeirrt durch [das] Versagen der Internationale hat sich die deutsche Arbeiterschaft in den Dienst der Friedenspropaganda gestellt. Sie hat die Genugtuung, die Reichstagsmehrheit und selbst die Regierungen für ihre Auffassung gewonnen zu haben. Vom Friedensaufruf der deutschen Sozialdemokratie bis zu den Friedensangeboten des Deutschen Kaisers und dem Friedenswillen des Deutschen Reichstages besteht ein kausaler Zusammenhang, der jetzt in den Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk seine Anerkennung findet. Die deutsche Arbeiterschaft hat durch ihre Vertretungen auf den internationalen Konferenzen zu Stockholm und Bern die Friedenshand geboten und ihre Schuld ist es nicht, daß die internationale Sozialistenkonferenz zu Stockholm nicht zustande kam. Die deutsche Arbeiterschaft begnügt sich indes nicht mit diesem Erfolge; sie hat zur Propaganda der Friedensziele in Deutschland selbst einen Volksbund gegründet, um den friedensschädlichen Treibereien der Annexionisten entgegenzuwirken und zugleich auch die Verwirklichung der inneren Neugestaltung Deutschlands sicherzustellen.
Diese innere Neugestaltung ist eine unserer ernstesten Sorgen. Wir zweifeln keineswegs an dem guten Willen der verbündeten Regierungen, ihr Versprechen einzulösen. Es sind auch schon einige kleine Abschlagszahlungen erfolgt. Aber starke Kräfte sind am Werke, die "Neuorientierung" zu verhindern."



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net edition fes-library | 1999