Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Der Reichstag behandelt die Anfrage der sozialdemokratischen Fraktion, unter welchen Bedingungen der Reichskanzler geneigt sei, in Friedensverhandlungen einzutreten. Ph. Scheidemann erklärt: "Wir wünschen, daß der erste entscheidende Schritt zur Beendigung des furchtbaren Krieges von Deutschland ausgeht." Demgegenüber bezeichnet Th. v. Bethmann Hollweg jedes Friedensangebot von deutscher Seite als eine Torheit, die den Krieg nicht abkürze, sondern nur verlängere, da die Gegner Deutschlands in einem solchen Angebot nur ein Zeichen der Schwäche sehen würden.
Stichtag:
9. Dezember 1915
Bethmann v. Hollweg erklärt aber auch unter großer Zustimmung des ganzen Reichstages: "Für die deutsche Regierung ist dieser Krieg geblieben, was er von Anfang war und was in jeder Kundgebung festgehalten wurde. Der Verteidigungskrieg des deutschen Volkes und seiner Zukunft! Dieser Krieg kann nur mit einem Frieden beendet werden, der uns nach menschlichem Ermessen Sicherheit gegen eine Wiederkehr bietet. Darin sind wir alle einig. Das ist unsere Stärke und soll sie bleiben."