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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
Ende Juli 1914

Bis zum Ausbruch des Krieges gibt es bei allen gewerkschaftlichen Richtungen unterschiedliche Organisationsformen. Noch bestehen zahlreiche handwerklich geprägte Organisationen, doch die stärksten Verbände sind die berufsübergreifenden Industrieverbände. Die Bedeutung der reinen Fachgewerkschaften schwindet wegen der engen Begrenzung des Organisationsgebietes, der Zunahme des Anteils un- bzw. angelernter Arbeitskräfte und wegen des Rückgangs ganzer Gewerbezweige.
Bis zu diesem Zeitpunkt haben sich im wesentlichen die bis heute bestehenden Organisationsstrukturen gebildet: die persönliche Mitgliedschaft im Einzelverband, der seinerseits dem Dachverband angehört; Delegation von der örtlichen über die regionale zur zentralen Ebene durch demokratische Wahlen; Rechenschaftspflicht der gewählten Vorstandsmitglieder gegenüber den Kongressen auf allen Ebenen; Zahlstellen der Einzelverbände auf lokaler Ebene, die sich zu Ortskartellen zusammenschließen; Streikentscheidung auf zentraler Ebene; Aufbau eines zentralen Apparates hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionäre, die Verwaltung, Kassenwesen, Agitation und Pressearbeit usw. übernehmen.
Durch die mehrstufige Delegation wird allerdings die Distanz zwischen der Führungsspitze und den Betriebsbelegschaften größer.

Die Gewerkschaften der Generalkommission beschäftigen 2.867 Personen. Davon 408 in den Zentralverwaltungen, 429 in den Gauleitungen, 1955 in den lokalen Organisationen und 75 in den Redaktionen.
Beim Metallarbeiterverband arbeiten 739 Personen, davon 636 in den lokalen Verbänden. Mehr als 10 Personen in den Zentralverwaltungen haben nur 10 Verbände.
Seit 1900 hat sich die Zahl der Angestellten verzehnfacht.



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net edition fes-library | 1999