Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Der Verbandstag der Steinarbeiter in Dresden erhebt dagegen Protest, daß die Unternehmerverbände sowie ein Teil der bürgerlichen Parteien immer wieder bemüht sind, den Arbeitern die Ausübung des Koalitionsrechts streitig zu machen.
Stichtag:
18./23. Mai 1914
Die Gewerkschaften verwerfen alle terroristischen Akte, sie tun alles, um ihre Mitglieder über die gesetzlichen Bestimmungen in der nachdrücklichsten Weise aufzuklären. Festgestellt sei, daß in der Steinindustrie die Unternehmer trotz der bestehenden Tarife wiederholt mit schwarzen Listen operieren und damit erreichen, daß den Arbeitern in den betreffenden Gebieten das Recht der Freizügigkeit unterbunden wurde.
Es muß dagegen Einspruch erhoben werden, daß es sogar noch Steinindustrielle gibt, die ihren Arbeitern den Eintritt in die Gewerkschaftsorganisation durch sofortige Entlassung aus dem Arbeitsverhältnis unmöglich machen. Die organisierten Steinarbeiter verlangen Ausbau des Koalitionsrechts, sie verlangen ferner, daß die terroristischen Akte der Unternehmer gesetzlich geahndet werden.
Der Verbandstag verlangt eine schärfere Überwachung der Steinindustrie, da die Unfallhäufigkeit noch sehr groß ist.