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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
Ende 1913

Die Generalkommission gibt ihre erstmals 1911 erschienene Denkschrift über die Arbeitslosenunterstützung in Reich, Staat und Gemeinde in erweiterter Form erneut heraus.
Sie geht den Regierungen, Parlamenten und Gemeindeverwaltungen zu.

Drei Viertel der Beschäftigten, für die Ende 1913 Tarifverträge bestehen, sind in Klein- und Mittelbetrieben tätig, die bis zu 50 Personen umfassen. Besonders groß war der Anteil von Tarifabschlüssen in der Betriebsgrößenklasse von 11-50 Beschäftigten, in der er mehr als doppelt so hoch ist wie der Prozentsatz der Erwerbstätigen, die nach der Zählung von 1907 in dieser Betriebsgrößenklasse beschäftigt wurden. Auf die Großbetriebe, die 200 und mehr Beschäftigte zählen, entfallen dagegen lediglich ein Anteil von 8% der Berufstätigen, für die Tarifverträge vereinbart sind, obwohl in diesen Betrieben 1907 bereits ein Fünftel aller in Industrie und Handwerk Erwerbstätigen gearbeitet hat.
Während die Verbände des graphischen Gewerbes bis Ende 1913 für 39% aller Beschäftigten tarifvertragliche Regelungen erreicht haben, können bis zu diesem Zeitpunkt in den Betrieben der Metallerzeugung und Metallverarbeitung nur für 9,2% der Erwerbstätigen Tarifverträge abgeschlossen werden; im Bergbau, in dem 58,2% der Unternehmen Belegschaften von über 1.000 Personen aufweisen, kommt vor 1914 überhaupt keine tarifliche Abmachung zustande.
Insgesamt bestehen erst für rund 13,5% der Arbeiter in Industrie, Bergbau und Baugewerbe Tarifverträge.

Die schlechte wirtschaftliche Lage zeigt sich auch - wie schon früher - in der Mitgliederentwicklung.
28 Verbände der Generalkommission registrieren 1913 Mitgliederverluste, nur 19 Mitgliedergewinne.

Die Auflage der "Arbeiter-Jugend" beträgt 103.000 Exemplare.
Im Laufe des Jahres gab die Centralstelle für die arbeitende Jugend Flugblätter u.a. zur Gewinnung von jugendlichen Arbeiterinnen, zum Jugendwandern und zum Kampf gegen den Alkoholgenuß in einer Gesamtauflage von rund 560.000 Exemplaren heraus.
An Schriften veröffentlichte die Centralstelle neu bzw. wieder den Almanach für die arbeitende Jugend "Jung-Volk" (35.000 Exemplare), "Der gesetzliche Arbeiterschutz für Jugendliche", einen Katalog für die Jugendbibliotheken und ein Jugendliederbuch.

Der "Centralverband deutscher Konsumvereine" umfaßt 1.157 Konsumvereine, 38 Produktionsgenossenschaften, 807 Großeinkaufs- und 557 Verlagsgesellschaften mit zusammen rund 1.634.000 Mitgliedern und rund 30.000 Beschäftigten.


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net edition fes-library | 1999