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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
12. Januar 1912

Die Reichstagswahlen bringen der SPD einen außergewöhnlichen Erfolg, sie erhält 4.250.329 Stimmen, das sind 34,8% der abgegebenen. Zweitstärkste Partei bleibt das Zentrum mit 2.035.990 Stimmen, das sind 140.000 weniger als 1907. Erfolge erzielt die Fortschrittliche Volkspartei, die gegenüber 1907 rund 320.000 Stimmen gewinnt. Bei den Hauptwahlen erobert die Sozialdemokratie 64 Mandate. In 124 Kreisen steht sie in der Stichwahl. Sie schließt daraufhin ein Abkommen mit der Fortschrittlichen Volkspartei, sich gegenseitig bei den Stichwahlen zu unterstützen.
In den Stichwahlen gewinnt die Sozialdemokratie noch 46 Sitze und zieht nun mit 110 Abgeordneten in den neuen Reichstag ein. Nach ihrem Stimmenanteil müßte die Partei 29 Mandate mehr erhalten haben; sie erhält nur 27,7% der Mandate. Das Zentrum hat 93, die Konservativen haben 43, die Nationalliberalen 45 und die Fortschrittliche Volkspartei 41 Sitze inne.
Von den 110 Sitzen, die die SPD erhält, entfallen 107 auf die 231 industriell entwickelten Wahlkreise. Es gelingt ihr weder in den 109 landwirtschaftlichen Wahlkreisen, noch in den 23 mit relativer landwirtschaftlicher Mehrheit ein Mandat zu gewinnen.
Der Anteil von Gewerkschaftsfunktionären an der SPD-Reichstagsfraktion beträgt 32,7%.



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net edition fes-library | 1999