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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
21. August / 6. September 1910

Der Tabakarbeiterkongreß tagt vom 21. bis 27. August und beschließt, das Sekretariat nach Deutschland zu verlegen. Die Dänen und Engländer werden verpflichtet, die von ihnen an auswandernde Tabakarbeiter gezahlte Prämie abzuschaffen.
Vom 23. bis 26. August findet der internationale Transportarbeiterkongreß statt und beschließt Forderungen der Seeleute an die internationale Sozialgesetzgebung, wie z.B. die Abschaffung aller Gefängnisstrafen für Verlassen des Schiffes im sicheren Hafen, Einführung eines Fähigkeitsgrades für die Seeleute, der wenigstens drei Jahre Seedienst auf Deck für die Heizer, der wenigstes eine sechsmonatliche Tätigkeit als Trimmer fordert; Bemannungstabelle, nach welcher wenigstens 75 Prozent der Deckmannschaft, mit Ausnahme der Offiziere, gelernte Seeleute sein müssen, die die Sprache der Offiziere genügend verstehen, um deren Befehlen gehorchen zu können.
Am 26. und 27. August führen die Schuhmacher ihren internationalen Kongreß durch. Sie ändern den Namen ihrer internationalen Organisation in "Internationale Schuhmacher- und Lederarbeiterunion". Der Vorsitzende des Deutschen Lederarbeiterverbandes widerspricht der Ausdehnung der Union auf die Gerber und lehnt den Anschluß seines Verbandes ab.
Am 26. und 27. August tagen die Bäcker und beschließen ein Regulativ für die internationale Vereinigung.
Die Bauarbeiterorganisationen kommen am 27. und 29. August zusammen.
Die Handlungsgehilfen kommen am 31. August zusammen und beschließen, anstelle der bisherigen Auskunftsstelle ein "Internationales Handlungsgehilfensekretariat" mit Sitz in den Niederlanden einzurichten. Sekretär wird der Niederländer Edo Fimmen.
Die Konferenz der Brauereiarbeiter findet am 2. September statt.
Am 2. und 3. September tagen die Fabrikarbeiter und nehmen ein Regulativ für die internationale Zusammenarbeit an.
Die Konferenz der Gemeindearbeiter vom 4. bis 6. September fordert das uneingeschränkte Koalitions- und Streikrecht für die Arbeiter öffentlicher Betriebe.
Der internationale Holzarbeiterkongreß findet am 5. und 6. September statt.



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