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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
3./5. August 1908

Die erste internationale Konferenz der christlichen Gewerkschaften in Zürich, an der Delegierte aus acht Ländern teilnehmen, ruft die christlichen Arbeiter und Arbeiterinnen auf, den Gewerkschaftsorganisationen beizutreten, die sich zum Ziel gesetzt haben:
"Die Verhältnisse der Lohnarbeiter in bezug auf Lohn und Arbeitszeit, persönliche Achtung und Schutz der Gesundheit zu bessern, zu schützen und zu sichern; diese Aufgaben verfolgen auf dem Boden der staatlichen Ordnung und alle Mittel und Bestrebungen ausschließen, welche die religiösen und politischen Anschauungen ihrer Mitglieder zu verletzen geeignet sind; als Mittel zur Durchführung dieser Aufgaben die friedliche Einwirkung auf die Arbeitgeber und, wenn diese fruchtlos ist, die Arbeitsverweigerung als notwendiges und berechtigtes Kampfmittel betrachten und dabei die Grundsätze der Gerechtigkeit zu beobachten gewillt sind; die Gleichberechtigung des Lohnarbeiterstandes in Staat und Gesellschaft, insbesondere im Arbeitsvertrag, mit aller Entschiedenheit erstreben, aber das Prinzip des sozialdemokratischen Klassenkampfes verwerfen; das Zusammenwirken der christlichen Arbeiter der verschiedenen Konfessionen und politischen Parteien zu diesen Zwecken zu fördern."
Die Konferenz beschließt die Gründung eines internationalen Sekretariats für die christlichen Gewerkschaften, das dem Generalsekretär des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften, A. Stegerwald, übertragen wird. Dazu wird eine leitende internationale Gewerkschaftskommission gebildet.



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net edition fes-library | 1999