Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Der Vorstand des Verbandes Bayerischer Metallindustrieller beschließt, ab sofort soll eine "Ausmerzung" der Mitglieder des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes, des Vereins für Handlungscommis von 1858, des Vereins Deutscher Kaufleute und des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfen in den einzelnen Werken angestrebt werden. Gegenüber dem Bund der technisch-industriellen Beamten (Butib) sei nach Möglichkeit auf eine Reduzierung der in den Verbandsbetrieben beschäftigten Mitglieder hinzuwirken. Neuaufnahmen von Bundesmitgliedern hätten zu unterbleiben. Die eigentlichen Bestrebungen des Butib gingen dahin, hieß es in der Begründung des Vorstandsbeschlusses, "die Fabrikangestellten den Unternehmern und Arbeitgebern zu entfremden", indem der Bund "nicht geistige und Handarbeiter unterscheidet, sondern einen künstlichen Gegensatz zwischen allen Besitzenden und Unbesitzenden konstruiert und auf diese Weise die Angestellten der Werke, die geistigen Arbeiter, zusammen mit den Handarbeitern im Gegensatz zu den Arbeitgebern bringt".
Stichtag:
21. Mai 1908
Die Enthüllung rief einen Proteststurm der öffentlichen Meinung hervor, selbst Unternehmerverbände mißbilligen das Verfahren.
Ende November 1908 verzichtet der Verband auch gegenüber dem Butib auf eine Durchführung seiner Beschlüsse und interpretiert sein früheres Rundschreiben nur noch als einfache Warnung.