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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
24./26. Oktober 1904

Die Konferenz der Vorstände der Zentralverbände in Berlin beschäftigt sich mit den Grenzstreitigkeiten, die durch den Beschluß des Verbandes der in Gemeinde und Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter und Unterangestellten vom 7./8. Mai entstanden waren, und beschließt:
"Die Zuständigkeit des Verbandes der in Gemeinde- und Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter und Unterangestellten ist anzuerkennen für das Arbeiter-, Verwaltungs- und Hauspersonal der städtischen, provinzialen und staatlichen Wasser-, Licht- und Kraftwerke, Kranken-, Heil- und Verpflegungs- und Bade-Anstalten, Schulhäuser, Asyle, sowie für das Personal im städtischen Kanalisations- und Straßenreinigungs-, Desinfektions- und Beerdigungswesen.
Die Zuständigkeit des Verbandes der in Gemeinde- und Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter und Unterangestellten ist nicht anzuerkennen für solche städtische Regiebetriebe, in denen gewerbliche Arbeiter sowie Verkehrsangestellte beschäftigt sind.
Soweit vereinzelte gewerbliche Arbeiter innerhalb städtischer Anstalten dauernd angestellt sind (sog. betriebsfremde Arbeiter), ist gegen deren Organisation im Verbande der Gemeinde- und Staatsarbeiter nichts einzuwenden; doch darf ein Druck auf solche bereits einem anderen Verbande angehörige Arbeiter nicht ausgeübt werden, um sie zum Uebertritt zum Verband der Gemeindearbeiter zu bewegen."
Die Konferenz diskutiert weiter über Verbesserungen ihrer Statistiken und beschließt, auf die Tagesordnung des nächsten Gewerkschaftskongresses die Punkte zu setzen "Die Maifeier" und "Generalstreik oder politischer Massenstreik". Die Konferenz spricht sich gegen die Generalstreiksideen aus, sie hält es aber für zweckmäßig, daß diese ablehnende Haltung auch in einem Beschluß des Gewerkschaftskongresses zum Ausdruck komme.



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