Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Die Generalversammlung des Vereins der Schuhmacher in Berlin beschließt, die Organisation in zehn Gaubezirke zu unterteilen und besoldete Gauleiter anzustellen. Die Generalversammlung des Centralvereins für alle in der Hut- und Filzwarenindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen in Dresden ändert die Satzung. Danach hat der Verein den Zweck, "die soziale und wirtschaftliche Lage seiner Mitglieder zu wahren und zu fördern. Der Zweck soll erreicht werden durch möglichst günstige Arbeitsbedingungen und deren allgemeine Regelung mittels kollektiver Arbeiterverträge usw."
Stichtag:
6./11. Juni 1904
Der Verein nennt sich nun "Zentralverband der Schuhmacher Deutschlands".
Wo immer es möglich ist, sollen Tarifverträge abgeschlossen werden.
Die bisher freiwillige Kranken- und Arbeitslosenunterstützung werden für die Mitglieder verbindlich. Zusätzlich wird eine Hinterbliebenenunterstützung eingeführt. Bei größeren Arbeitskämpfen kann der Vorstand eine Extrasteuer erheben.
Der Vorstand wird beauftragt, mit dem Vorstand des Lederarbeiterverbandes über eine Verschmelzung zu verhandeln.
Um koalitionsfeindlichen Unternehmern die Möglichkeit zu nehmen, feststellen zu können, welche Arbeiter der Organisation angehören, werden künftig die Mitgliedsbücher als Vereinseigentum erklärt.
Die Generalversammlung beschließt, Agitationsbezirke zu errichten.