Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Die Generalversammlung des Centralverbandes der Handlungsgehilfen und -gehilfinnen in Magdeburg lehnt eine Beteiligung an der Statistik des Reichsamtes für Statistik über die Ergebnisse der kaufmännischen Stellenvermittlung ab, da die Behörden eine freie Betätigung der gewerkschaftlich organisierten Handlungsgehilfen sehr oft unmöglich machen.
Stichtag:
22./23. Mai 1904
Die Handlungsgehilfen fordern von der Gesetzgebung einen weiteren Ausbau der Sozialreform, so u.a.: den Achtuhrladenschluß, die Beschränkung der Büroarbeit auf täglich acht Stunden, völlige 36stündige Sonntagsruhe für alle Handelsangestellten, die Schaffung einer Handelsinspektion unter Hinzuziehung von Gehilfen, die Ausdehnung der Unfallversicherung auf alle Handlungsgehilfen, Verbot der Konkurrenzklausel, eine ausreichende reichsgesetzliche Versicherung aller Privatangestellten gegen Alter und Invalidität bei Gewährung von Witwen- und Waisenrenten. Es ist anzustreben, daß bald ein kollektiver Arbeitsvertrag zwischen genossenschaftlicher und gewerkschaftlicher Organisation auf nationaler Ebene abgeschlossen werden kann.