Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Vertreter des Centralverbandes deutscher Industrieller errichten in Berlin die "Hauptstelle deutscher Arbeitgeberverbände". Sie ist eine Vereinigung der Arbeitgeberverbände, des Zentralverbandes und einzelner Industrieller, die die gemeinsamen Interessen - vor allem der Schwer- und Textilindustrie - der Arbeitgeber gegenüber unberechtigten Anforderungen der Arbeitnehmer schützen soll.
Stichtag:
12. April 1904
Unmittelbarer Anlaß ist der Crimmitschauer Textilarbeiterstreik, der trotz seines Mißerfolges das Anwachsen der Arbeiterbewegung gezeigt hat. Zweck der Hauptstelle ist deshalb auch, die gemeinsamen Interessen der Arbeitgeber gegenüber "unberechtigten Anforderungen der Arbeitnehmer" zu schützen, den Schutz der Arbeitswilligen, die Ausdehnung der Arbeitsnachweise zu fördern, die Streikklausel nach Möglichkeit durchzuführen, den Rechtsschutz der Arbeitgeber in Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung zu übernehmen. Vor allem sollen durch die Verbindung der Verbände Streiks und Boykotts gemeinsam bekämpft und betroffene Arbeitgeber finanziell unterstützt werden. In der Tarifvertragsfrage weicht die Hauptstelle nicht von der starren Haltung des Centralverbandes ab.