Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Die Generalversammlung des Verbandes deutscher Berg- und Hüttenarbeiter in Kassel protestiert gegen jede Erhöhung der Lebensmittelzölle. Sie erkennt an, daß Anfänge zu einem Arbeiterschutz gemacht würden, die Statistik der Unfälle und Erkrankungen beweist aber wieder sehr deutlich, daß ein wirksamer Arbeiterschutz nicht gegen, sondern nur mit den Arbeitern bzw. ihren gewählten Vertretern ausgeübt werden kann.
Stichtag:
26./28. Mai 1901
Die Generalversammlung wiederholt deshalb ihre alten Forderungen - 8stündige Arbeitszeit, strenges Verbot der Frauenarbeit, Verbot der unterirdischen Beschäftigung von Kindern unter 16 Jahren, Unterstützung der Berginspektoren durch "praktische Arbeiter", Reform des Knappschaftswesens und ungehindertes Vereinsrecht.
Zur Ansammlung eines Streikfonds soll ein freiwilliger monatlicher Beitrag geleistet werden. Der Verband führt eine Hinterbliebenenunterstützung ein.
Der Vorstand hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, soweit es die Kassenverhältnisse gestatten, andere Gewerkschaften, sobald sich diese in bedrängter Lage befinden, aus Mitteln des Verbandes zu unterstützen.
Die Generalversammlung protestiert gegen die ständigen Schikanen der Polizeibehörden gegen die Tätigkeit des Verbandes.
Der Verband nennt sich nun "Verband deutscher Bergarbeiter".