Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Der SPD-Parteitag in Mainz verpflichtet die Parteimitglieder in den deutschen Staaten, in denen das Dreiklassenwahlrecht besteht, sich mit eigenen Wahlmännern an den Wahlen zu beteiligen. Für die Landtagswahlen in Preußen bildet der Parteivorstand das Zentral-Wahlkomitee.
Stichtag:
17./21. September 1900
Der Parteitag wendet sich scharf gegen die Kolonialpolitik und tritt für die Rechte, die Freiheit und die Unabhängigkeit aller Völkerschaften ein. Die ohne Befragung des Reichstages vorgenommenen Truppenentsendungen nach China werden als verfassungswidrig bezeichnet.
Für eine einheitliche Verkehrs- und Handelspolitik fordert der Parteitag eine einheitliche Gestaltung der Verkehrspolitik durch die Übernahme der Eisenbahnen durch das Reich, Ausbau des Wasserstraßensystems, Ablehnung der Zölle auf Lebensmittel, Förderung des freien Weltverkehrs durch Handelsverträge und Verwerfung aller zollgesetzlichen Maßnahmen, die den Abschluß solcher Verträge erschweren.
Der Parteitag verabschiedet ein neues Organisationsstatut und bildet eine neunköpfige Kontrollkommission.