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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
15./16. September 1900

Die erste Konferenz der sozialdemokratischen Frauen Deutschlands tagt in Mainz. 20 Frauen nehmen daran teil.
In Berlin wird eine Kommission gewählt, die mit der Herausgabe von Flugblättern betraut wird.
Die Konferenz fordert als Mindestmaß an gesetzlichem Schutz für die proletarische Frau als Mutter: Aufrechterhaltung der bereits gesetzlich festgelegten Schutzzeit für erwerbstätige Schwangere und Wöchnerinnen von 4 Wochen vor und 6 Wochen nach der Geburt; Beseitigung der Ausnahmebewilligungen zu früherer Wiederaufnahme der Arbeit auf Grund eines ärztlichen Zeugnisses; Erhöhung des Krankengeldes auf die volle Höhe des durchschnittlichen Tagelohnes; obligatorische Ausdehnung der Krankenunterstützung der Wöchnerinnen auf die Frauen der Mitglieder.
Die ebenso notwendige als schwierige gewerkschaftliche Organisation der Arbeiterinnen ist mit allem Nachdruck zu fördern. In Verbindung mit der Generalkommission und den Gewerkschaften haben die Genossinnen nach praktischen Mitteln und Wegen zu suchen, um die weiblichen Mitglieder der Gewerkschaften zu regerer Mitarbeit innerhalb der Organisation, insbesondere aber zur Leistung der erforderlichen, so hochbedeutsamen Kleinarbeit heranzuziehen. Die Konferenz bekundet ihre Sympathien für die weiblichen Bildungsvereine, die aber außerhalb der politischen Bewegung stehen.



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net edition fes-library | 1999