Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Der Verbandstag des Holzarbeiterverbandes in Nürnberg schließt sich in seinem Urteil über die Tarifgemeinschaft dem Beschluß des Frankfurter Kongresses an. Er sieht in dem Abschluß solcher Verträge keine Preisgabe eines gewerkschaftlichen Prinzips, sondern die Anerkennung eines starken Einflusses der gewerkschaftlichen Organisation, da ohne die Organisation solche Vereinbarungen keinen Rückhalt haben.
Stichtag:
16./21. April 1900
Genehmigte Streiks werden vom ersten Tag an unterstützt, Angriffsstreiks jedoch nur, wenn sie länger als drei Tage dauern. Der Vorstand erhält das Recht, Extrabeiträge für die Streikunterstützung zu erheben. Unterstützung wird erst nach 13wöchiger Mitgliedschaft bezahlt. Erneut wird die Arbeitslosenunterstützung mit 47 gegen 19 Stimmen bei 14 Enthaltungen abgelehnt, obwohl Th. Leipart die "ewige Phrase" widerlegt, der Kampfcharakter des Verbandes werde durch diese Unterstützung verwischt. Der Verbandstag beschließt jedoch, eine Urabstimmung durchzuführen.