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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
26. August 1894

Die Generalversammlung des Verbandes deutscher Berg- und Hüttenarbeiter in Bochum beschließt, sich der Generalkommission anzuschließen.
Sobald in Oberschlesien 4.000 nur polnisch sprechende Mitglieder vorhanden sind, soll das Verbandsorgan "Berg- und Hüttenarbeiterzeitung" auch in polnischer Sprache herausgegeben werden.
Die Wahl des Vorstandes wird durch Urabstimmung in den Zweigvereinen bei sehr geringer Wahlbeteiligung vorgenommen.

Vertreter von 77 katholischen und 20 evangelischen Knappenvereinen, 25 christlich-sozialen, 23 katholischen und 38 evangelischen Arbeitervereinen gründen den "Gewerkverein christlicher Bergarbeiter für den Oberbergamtsbezirk Dortmund". Zweck des neuen Vereins ist "die Hebung der moralischen und sozialen Lage der Bergarbeiter auf christlicher und gesetzlicher Grundlage zur Anbahnung und Erhaltung einer friedlichen Übereinkunft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern".
Insbesondere erstrebt der Verein u.a.: Die Herbeiführung eines gerechten Lohnes, der dem Wert der geleisteten Arbeit und der durch diese Arbeit bedingten Lebenshaltung entspricht, die Einschränkung der Schichtzeit, ein Mitbestimmungsrecht über die Verwendung der in die Zechenunterstützungskassen fließenden Beträge, eine Vermehrung der Kontrollorgane für die bergpolizeilichen Vorschriften unter Hinzuziehung erfahrener Bergleute und eine Reform des Knappschaftswesen.
Die Mittel zum Erreichen des Zwecks sind u.a.: Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Lohnfragen und bei berechtigten Wünschen und Beschwerden Eingaben und Petitionen an die Werksverwaltungen, Bergbehörden, Regierung und Parlament. Der Verein steht treu zu Kaiser und Reich und schließt die Erörterung konfessioneller und politischer Parteiangelegenheiten aus. Durch den Eintritt in den Verein bekennt sich jeder als Gegner der sozialdemokratischen Grundsätze und Bestrebungen.
Der Verband hat im März 1895 4.000 Mitglieder.



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net edition fes-library | 1999