Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
In einem Artikel im "Correspondenzblatt" "Zur Taktik bei Lohnbewegungen" wird gefordert, daß die deutschen Gewerkschaften, wie schon vorher die britischen Trade Unions, nach ihrer "Sturm und Drangperiode" jetzt "System in ihre Kriegsführung bringen" und, sobald eine Lohnbewegung in Gang gekommen sei, "das Herz zum Schweigen bringen" und "sich vom Kopfe leiten lassen". Denn "soviel steht fest, daß wir in der unseligen Zeit nach 1890 nur deshalb soviel Mühe gehabt haben mit der Aufrechterhaltung und Weiterentwickelung der Organisationen, weil die großen Streiks in einer Zeit unternommen wurden, wo die wirthschaftliche Konjunktur ihren Höhepunkt bereits überschritten hatte und die Organisationen, erschöpft, ihren Mitgliedern nur in seltenen Fällen etwas bieten konnten. Alle die vielen unerquicklichen Erlebnisse, die nicht enden wollenden Diskussionen über Organisationsfragen usw., sie wurzelten in jenem Zustande, vor dem wir die Organisationen zum zweiten Male bewahren möchten."
Stichtag:
1. März 1894