Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Die süddeutschen katholischen Arbeitervereine schließen sich zum "Verband der katholischen Arbeitervereine Süddeutschlands" zusammen.
Stichtag:
12. Oktober 1891
Die Arbeitervereine bauen ein beachtliches Unterstützungswesen - u.a. Krankengeldzuschuß- und Sterbekassen - auf.
Die Vereine stehen ausnahmslos unter geistlicher Führung; ihre Aufgaben bestehen in der kirchlich-religiösen Betreuung, in der Abwehr des Sozialismus, vor allem aber in der "Standeserziehung" ihrer Mitglieder: "Von der Klasse zum Stand" solle die Arbeiterschaft erzogen werden. Besondere Fach- oder Berufsabteilungen innerhalb der katholischen Arbeitervereine sollen die speziellen Berufsinteressen vertreten (Einrichtung von Arbeitsnachweisen, Rechtsberatung, Fachunterricht). Die Arbeitervereine übernehmen also weder gewerkschaftliche noch politische Aufgaben: "Politische Bestrebungen sind ausgeschlossen."
Publikationsorgan ist seit 1898 die "Westdeutsche Arbeiterzeitung".