Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Auf dem Metallarbeiterkongreß in Frankfurt a. Main wird ein von M. Segitz und seinen Mitarbeitern ausgearbeiteter Statutenentwurf für eine "Metallarbeiter-Union" beraten, der alle "in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen" beitreten sollen. Von 128 Delegierten des Kongresses, die 112 gemischte, 23 Former-, 17 Klempner-, 15 Schlosser- und 33 verschiedene andere Fachorganisationen aus etwa 120 Orten vertreten, entscheiden sich 101 für einen solchen Industrieverband, während sich 20 dagegen aussprechen.
Stichtag:
1./6. Juni 1891
Dieser Verband erhält den Namen "Allgemeiner deutscher Metallarbeiterverband". Sitz wird Stuttgart. Hauptbefürworter für einen sofortigen Anschluß der Mechaniker ist Alexander Schlicke, der seit 1890 "Vertrauensmann" der Mechaniker ist.
Einige Branchenorganisationen - die Schmiede und die Former - bleiben selbständig. Die Former bis 1901, die Schmiede bis 1912.
Aber auch einige lokale gemischte Branchenorganisationen vor allem in Berlin schließen sich dem DMV erst 1897 an.
Mit der Gründung einer Industriegewerkschaft gehen die Metallarbeiter beispielgebend der gesamten deutschen Gewerkschaftsbewegung voran.
Ende 1891 hat der DMV 18.000 Mitglieder in 180 Verwaltungsstellen.