Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
In Brandenburg, Braunschweig, Bremen, Halberstadt, Halle, Hanau, Herford, Leipzig, Lüneburg, Mannheim, Minden, Stuttgart bestehen bereits örtliche Gewerkschaftskartelle. Sie bezwecken vor allem örtliche Regelungen bei der Durchführung von Lohnkämpfen, die notwendigen Gelder zu sammeln und die Lohnkämpfe und die Verwendung der gesammelten Gelder zu kontrollieren.
Stichtag:
Anfang 1891
Sie befassen sich vor allem mit der schwierigen Frage der zugänglichen Versammlungslokale, mit örtlichen Angelegenheiten aller Gewerkschaften (Herbergen, Referentenvermittlung, Unterstützung schwacher Organisationen bei der Agitation). Die örtlichen Kartelle wenden sich bald auch dem örtlichen Arbeitsnachweis und vor allem dessen Verwaltung zu.
Die Arbeitslosenzählungen, die seit 1892 systematisch begonnen werden, fallen hauptsächlich den Kartellen zu. Dazu kommen die Organisation der Beisitzerwahlen für die Gewerbegerichte und zunächst die gewerberechtliche Auskunftserteilung.
Im Laufe der kommenden Jahre richten die Ortskartelle an vielen Orten eigene Bibliotheken ein.