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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
27./31. Dezember 1890

Die auf dem Kongreß der Tischler in Weimar vorgeschlagene Erweiterung des Tischlerverbandes - ihm gehören rund 50% der 21.000 gewerkschaftlich organisierten Holzarbeiter an - in eine Gewerkschaft der Holzarbeiter Deutschlands wird vertagt. Auch nach Ansicht des Verbandsvorsitzenden K. Kloß, der vom Kongreß zum Vorsitzenden der Zentralen Streikkommission wiedergewählt wird, reichen die "Zentralisationen der einzelnen Branchen" nicht mehr aus, um den Kampf gegen die Unternehmerkoalitionen wirksam zu führen. Nach seiner Ansicht soll aber die Frage der künftigen Organisationsform - Zentralverein für alle holzverarbeitenden Berufe oder föderativer Zusammenschluß der bestehenden Branchenorganisation in einer "Union" - bis zum geplanten baldigen Gewerkschaftskongreß offen gelassen werden. Der Verbandsvorstand zusammen mit dem Ausschuß und den für den geplanten Gewerkschaftskongreß zu wählenden Delegierten werden ermächtigt, die "zur Herbeiführung einer näheren Verbindung der verwandten Berufe" nötigen Statutenänderungen selbständig vorzunehmen. Auf der anschließenden Generalversammlung, auf der 62 Delegierte 47 Wahlabteilungen vertreten, werden dann die Beschlüsse des Kongresses bestätigt.
Die Trennung von Kongreß und Generalversammlung ist wie bei anderen Gewerkschaften vereinsrechtlich bedingt. Während die Generalversammlung der Tischlerzentralorganisation vorbehalten ist, treffen sich auf dem Kongreß die Vertreter aller lokalen Tischlerorganisationen, Verbandsfilialen, Fachvereine oder auch nur durch Versammlungen verbundene informelle Zusammenschlüsse.



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net edition fes-library | 1999