Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Auch in diesen Jahren gelingt es auf lokaler Ebene, in verschiedenen Berufssparten Tarifverträge abzuschließen. Die Holzarbeiter (1884 in Berlin), Stukkateure und Gipser (1885 in Leipzig, 1889 in Hamburg, 1890 in Breslau), Glaser (1886 in Leipzig), Buchbinder (1887 in Leipzig, 1889 in Krefeld), Tischler (1887 in Leipzig, Berlin und Hamburg, 1888 in Stettin, 1889 in Bergedorf), Schuhmacher (1887 in Leipzig, 1890 in Altona), Tapezierer (1888 in Hamburg und Rostock), Hafenarbeiter (1888 in Hamburg), Feinmechaniker (1889), Steinsetzer, Korbmacher und Kupferschmiede (1890). 8 weitere Tarifverträge verzeichnen in diesem Zeitraum die Ofenarbeiter.
Stichtag:
1884 / 1890
Der Tarifvertrag in der Berliner Holzindustrie kommt auf Initiative eines sozialpolitisch engagierten Unternehmers zustande und gilt in einer Jalousienfabrik, dessen Abschluß vom Betriebsinhaber in einer "Fabrikordnung" verfügt wird. Der Vertrag für Feinmechaniker wird in den Carl-Zeiß-Werken Jena, auf Anregung des damaligen Betriebsleiters Ernst Abbe eingeführt. Der Versuch E. Abbes, diesen Vertrag in der gesamten Optischen Industrie einzuführen, scheitert aber an der Ablehnung der übrigen Unternehmer.