Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
In Gelsenkirchen wird der erste "Evangelische Arbeiterverein" gegründet, dem bald an anderen Orten weitere folgen.
Stichtag:
29. Mai 1882
Der Paragraph 1 der Satzung des Vereins bestimmt: "Der Verein steht auf dem Boden des evangelischen Bekenntnisses und hat den Zweck:
1. Unter den Glaubensgenossen das evangelische Bewußtsein zu wecken und zu fördern.
2. Sittliche Hebung und allgemeine Bildung seiner Mitglieder.
3. Wahrung und Pflege eines friedlichen Verhältnisses zwischen Arbeitern und Arbeitgebern.
4. Unterstützung seiner Mitglieder in außergewöhnlichen und unverschuldeten Notfällen.
Von der evangelischen Geistlichkeit patriarchalisch geleitet ist das Ziel der Arbeitervereine die "Pflege des freundschaftlichen Verhältnisses zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern".
Dieser harmonische Interessenausgleich wird zudem durch das Eintreten für Kaiser und Vaterland ergänzt.
Die Bewegung ist zunächst auf Rheinland-Westfalen beschränkt, dehnt sich aber bald auf die übrigen Teile des Deutschen Reiches aus.