Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
In Aachen wird der Verband katholischer Industrieller und Arbeiterfreunde "Arbeiterwohl" gegründet. Zweck ist die "Verbesserung der Lage des Arbeiterstandes". Eine wirksame Bekämpfung der mit der Großindustrie verbundenen vielfachen Übelstände ist nur "auf dem Boden des Christentums" möglich. Nur Katholiken können stimmberechtigte Mitglieder werden. Das Statut sieht die Gründung von Arbeitervereinen vor.
Stichtag:
20. Mai 1880
"Nur eine energische soziale Betätigung kann uns eine christliche, eine sittliche und technisch tüchtige Arbeiterschaft sichern."
Politische Zwecke werden ausgeschlossen. Organ des Verbandes wird die Zeitschrift "Arbeiterwohl". Der Verband bereitet durch seine Arbeit die Gründung des "Volksvereins für das katholische Deutschland", die dann 10 Jahre später erfolgt, ganz entscheidend vor und vermittelt überdies unter den katholischen Unternehmern die Einsicht in die Notwendigkeit katholischer Arbeitervereine.
An der Spitze des Verbandes steht der Tuchfabrikant Franz Brandts. Generalsekretär wird 1881 F. Hitze.