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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
23. Oktober 1878

Als erste Gewerkschaften werden der "Deutsche Tabakarbeiterverein", seine Zentralkrankenkasse sowie der "Verband deutscher Schmiede" verboten. Bis zum 31. Dezember erleiden u.a. noch folgende Gewerkschaften und Zeitschriften das gleiche Schicksal:
Bund der Glasarbeiter (25.10.),
Verein für Sattler (25.10.),
Deutscher Stellmacherverein (25.10.),
Metallarbeitergewerksgenossenschaft und Klempnerverband (26.10.),
Bund der Tischler (28.10.),
Deutsches Zimmerergewerk (28.10.),
Ortsverein des Buchdruckerverbandes in Darmstadt + 3 weitere Gewerkschaftsmitgliedschaften (28.10.),
Allgemeiner deutscher Schneiderverein + die Zeitung "Der Fortschritt" (29.10.),
Fachverein der Berliner Knopfarbeiter (30.10.),
Verein der Vorrichter und Stepper Berlins (30.10.),
die Zeitung "Das Panier" (31.10.),
Gewerkschaft der Schuhmacher (4.11.),
die Zeitung "Der Wecker" (4.11.),
Verband der deutschen Maler (6.11.),
die Zeitung "Der Pionier" (9.11.),
Gewerkverein der deutschen Gold- und Silberarbeiter (Gmünd) (16.11.),
Allgemeiner deutscher Töpferverein (30.11),
Gewerkschaft der Manufaktur-, Fabrik- und Handarbeiter, Crimmitschau + Zentralkranken- und Sterbekasse (e.H.) verbunden mit der Gewerkschaft (10.12.),
Verband der Buchbinder (18.12.),
Zentralkranken- und Sterbekasse der Gewerkschaften der Schuhmacher (28.12.).

Einige Verbände lösen sich selbst auf, um einem Verbot zuvorzukommen; so z.B. die Verbände der Maurer, der Tapezierer und der Böttcher. Verschont bleiben die Hirsch-Dunckerschen-Gewerkvereine, der "Senefelder-Bund", der Verband der Lithographen und Steindrucker, der Schiffszimmererverband, der "Deutsche Xylographenverband", der "Deutsche Weißgerberverband", der "Verband Sächsischer Berg- und Hüttenarbeiter" sowie deren Zeitungen. Diese Verbände hatten sich schon vorher zur parteipolitischen Neutralität bekannt oder tun es jetzt und verzichten auf gewerkschaftliche Ziele und Aktionsformen, um ihre Organisationen zu sichern.


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