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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
Ende 1871

Bis zu diesem Zeitpunkt gelingt es den Buchdruckern in zahlreichen Städten und Provinzorten den Zehnstundentag tarifvertraglich festzusetzen.
Zum ersten Mal wird in dieser Zeit auch die Einführung eines neuen Lohnsystems der "Alphabetberechnung" von den Berliner Druckereien nach einem Streik akzeptiert. Um die Einführung der "Alphabetberechnung" dreht sich auch ein Arbeitskampf in Stuttgart, der sich Ende 1871 entwickelt und der den unmittelbaren Anlaß zur Zentralisierung der Tarifpolitik beider Arbeitsmarktparteien gibt. Ausgelöst wird der Konflikt durch die Weigerung der Stuttgarter Druckereibesitzer, die von den Gehilfen geforderte Änderung der Berechnungsmethode anzuerkennen; die Druckarbeiter treten darauf in den Streik, der sich dreizehn Wochen lang hinzieht und der mit einem Kompromiß schließlich beigelegt wird. Die Bedeutung dieser lokalen Auseinandersetzung liegt darin, daß sie die örtlichen Prinzipale dazu bewegt, die Initiative zur Konzentration der unternehmerischen Kräfte durch Aufstellung einheitlicher tariflicher Normen zu ergreifen, um die Gefahr des "Einzelabschlachtens", die mit dem gezielten Vorgehen der Gehilfen an einem Ort gegeben ist, abzuwenden.



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net edition fes-library | 1999