Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Im "Soester Wahlprogramm" für die Katholische Fraktion im preußischen Abgeordnetenhaus wird u.a. gefordert: "Freiheit für alle den gesetzlichen Boden nicht verlassenden Bemühungen zur Lösung der sozialen Aufgaben. Gesetzliche Beseitigung solcher Übelstände, welche den Arbeiter mit moralischen oder körperlichem Ruin bedrohen."
Stichtag:
28. Oktober 1870
Auf einer Versammlung der katholischen Vereine Rheinlands und Westfalens in Essen, auf der hauptsächlich die christlich-sozialen Vereine vertreten sind, war für das Wahlprogramm der preußischen Katholiken zum Abgeordnetenhaus die Forderung aufgestellt worden: "Beseitigung der sozialen Mißstände und Förderung aller Interessen des Arbeiterstandes durch eine gesunde christliche Gesetzgebung".
Die über 50 gewählten Abgeordneten gründen am 13. Dezember 1870 die Fraktion "Zentrum (Verfassungspartei)".
Sie erläßt am 11. Januar 1871 einen Aufruf für die ersten Reichstagswahlen, in dem sie u.a. fordert: Ausgleichung der Interessen von Kapital und Grundbesitz sowie von Kapital und Grundbesitz einerseits und der Arbeit andererseits durch Erhaltung und Förderung eines kräftigen Mittelstandes.