Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Der deutsch-französische Krieg ist ein schwerer Rückschlag für die junge deutsche Gewerkschaftsbewegung. Die Gewerkvereine gehen etwa auf 35.000, die Arbeiterschaften von etwa 18.500 auf 4.200 und die Gewerksgenossenschaften auf etwa 18.000 Mitglieder bei Kriegsende zurück. Dazu kommen noch rund 6.600 Mitglieder des Buchdruckerverbandes, die sich richtungspolitisch nicht festgelegt haben. Vier der zehn Berufsverbände der Gewerksgenossenschaften gehen während des Krieges ein. Die anderen können - organisatorisch geschwächt- keine Generalversammlungen einberufen.
Stichtag:
19. Juli 1870 / 10. Mai 1871
Innerhalb der Sozialdemokratie kommt es zu Differenzen über den Charakter des Krieges. Während des Krieges werden führende Sozialdemokraten - u.a. A. Bebel und W. Liebknecht - wegen ihrer kritischen Haltung zum Krieg verhaftet.