Vorbemerkung

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Vorbemerkung

Die Zahl der Flüchtlinge und Wanderarbeitnehmer steigt weltweit. Neben wirtschaftlichen und politischen Faktoren sind zunehmend auch ökologische Probleme verantwortlich für Migrationsbewegungen. Auch die demographische Entwicklung und der Prozeß der Verstädterung in zahlreichen Ländern der Dritten Welt wird zu verstärkten Wanderungen führen.

Stark angestiegen sind auch die Flucht- und Wanderungsbewegungen aus Osteuropa. Der Zerfall der "real-existierenden sozialistischen Staaten" führte vielfach zu anomischen Verhältnissen. Ethnische Konflikte eskalieren, Wirtschaftsstrukturen zerbrechen, ohne daß neue sichtbar werden. Die politische und persönliche Freiheit geht vielfach mit einem sinkenden Lebensstandard einher. Besonders besorgniserregend ist das Erstarken nationalistischer Einstellungen und rechtsextremer Positionen. All diese Entwicklungen führen zu innergesellschaftlichen Spannungen und lösen auch Migrationsbewegungen aus.

Mit dem Thema "Ost-West-Migration - Fluchtursachen und Handlungsperspektiven" beschäftigte sich eine Konferenz des Gesprächskreises Arbeit und Soziales der Friedrich-Ebert-Stiftung am 27. und 28. Januar 1994 in Frankfurt/Oder. Zum einen analysierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche speziellen migrationsfördernden Entwicklungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in den osteuropäischen Ländern, vor allem in Rußland, feststellbar sind. Zum anderen wurde aber auch die Frage erörtert, welche politischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten existieren, das Schlagwort von der "Fluchtursachenbekämpfung" in konkrete politische Konzepte zu übersetzen.

Mein Dank gilt den Referenten unserer Konferenz, die uns ihre Beiträge zum Abdruck zur Verfügung gestellt haben. Außerdem gilt mein Dank Brigitte Juchems, die für die Organisation der Konferenz und die Erstellung dieser Broschüre verantwortlich war.

September 1994

Günther Schultze

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