FES HOME MAIL SEARCH HELP NEW
[DIGITALE BIBLIOTHEK DER FES]
TITELINFO / UEBERSICHT



TEILDOKUMENT:


[Seite der Druckausg.: 1-2 = Titel]
e der Druckausg.: 3 ]


Vorbemerkung

In jüngster Zeit wird von einigen Medienexperten die Meinung vertreten, daß sich die politische Kommunikation in Deutschland der in den USA annähert. Und dies bedeutet u.a.: Politische Prozesse werden personalisiert, Events werden wichtiger als sachpolitische Aussagen. Politiker orientieren sich zunehmend an den Zeitrestriktionen der Medienproduktion und fixieren ihre Kommunikation auf das Fernsehen. Auf der anderen Seite übernehmen die Massenmedien immer mehr Funktionen der Politik, indem sie z.B. politische Themen auf die Tagesordnung setzen, die ursprünglich von der Politik vorgetragen wurden.

Dieser Einschätzung wird von anderen Medienexperten widersprochen. Zwar gibt es nach deren Meinung in Deutschland Veränderungen in der Kommunikation von Politikern und Journalisten, aber dies hat nichts mit einer Annäherung an die Situation in den USA zu tun. Sie bestreiten dies, weil die grundlegenden Strukturen des Politik- und Mediensystems beider Länder zu unterschiedlich sind und infolge dessen auch die Orientierungen und Handlungen von Journalisten und Politikern in Deutschland vorn denen in den USA deutlich abweichen.

Diesen unterschiedlichen Meinungen will der Gesprächskreis Arbeit und Soziales der Friedrich-Ebert-Stiftung nachgehen. Bereits im September dieses Jahres führten Sozialpolitiker und Medienvertreter im Rahmen dieses Gesprächskreises eine Diskussion über ihre Rolle in der Sozialpolitik durch. [Broschüre Nr. 97, Gesprächskreis Arbeit und Soziales der Friedrich-Ebert-Stiftung: Sozialpolitik und Medien - Neue Anforderungen in einer veränderten politischen Kommunikationskultur (erscheint Anfang 2001)]
Hier wurde betont, daß auch im Zusammenhang mit Sozialpolitik in Deutschland Anzeichen für eine Amerikanisierung der politischen Kommunikation beobachtbar wären. Allerdings konnte diese Annahme in diesen Gesprächen noch nicht abschließend beurteilt werden. Da Sozialpolitiker und Journalisten in diesem Dialog angeregt haben, dieser Frage weiter nachzugehen, hat der Gesprächskreis Arbeit und Soziales Dr. Barbara Pfetsch vom Wissenschaftszentrum Berlin darum gebeten, hierzu ein Gutachten zu erstellen.

Für den jetzt vorliegenden Bericht möchten wir uns bei der Autorin bedanken. Wir hoffen, daß er dazu beiträgt, eine tiefere Einsicht in die gegenwärtigen Wechselbeziehungen von Politik und Medien zu gewinnen. Darüber hinaus erhoffen wir uns, daß dieses Gutachten für die öffentliche Diskussion Anregungen liefert, die politische Kommunikation von Sozialpolitikern und Medienvertretern konstruktiver zu gestalten.

Dr. Ursula Mehrländer
Leiterin des Gesprächskreises Arbeit und Soziales
Peter König
Referent für Sozialpolitik

© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Mai 2001

TOC Next Page