FES | ||||
|
|
TEILDOKUMENT:
[Seite der Druckausg.: 1 - 2 = Titel] [Seite der Druckausg.: 5 ] Nach der Vereinigung Deutschlands haben die Diskussionen darüber zugenommen, was unter Volk, Nation und deutscher Identität" zu verstehen ist. Es mehren sich die Stimmen, die ein konservatives Nationenkonzept favorisieren. Das deutsche Volk" wird hierbei als eine Abstammungsgemeinschaft definiert, die über die gemeinsame Geschichte, Kultur und Tradition verbunden ist. In diesen Nationen- und Identitätskonstruktionen verbirgt sich die Gefahr, daß andere Nationen und bei uns lebende Fremde abgewertet werden. Nicht Integration und Gleichbehandlung ist dann das Ziel, sondern Ausgrenzung und Sonderbehandlung. Die Alternative hierzu ist ein republikanisches Staatsverständnis, das allen dauerhaft auf einem Staatsgebiet lebenden Bürgern die gleichberechtigte Teilhabe an gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen ermöglicht. Das Kriterium für die Zugehörigkeit zur Gesellschaft ist dann die Akzeptanz gemeinsamer demokratischer Grundwerte. Mit dem Thema Die Wiedergeburt des nationalistischen Denkens - Gefahr für die Demokratie" beschäftigte sich eine Konferenz des Gesprächskreises Arbeit und Soziales am 23. und 24. März 1995 in Potsdam. Wir danken den Referentinnen und Referenten, die uns ihre Beiträge zum Abdruck zur Verfügung gestellt haben. Sie dokumentieren die Vielschichtigkeit des Problems und regen hoffentlich zur Diskussion dieses für unsere Gesellschaft so wichtigen Themas an. Die Tagungsorganisation lag in den Händen von Janine Schmidt, die auch für die Erstellung dieser Broschüre verantwortlich war. Besonderer Dank gebührt der Franziska- und Otto-Bennemann-Stiftung, die uns durch ihre finanzielle Unterstützung die Durchführung dieser Konferenz erst ermöglicht hat.
© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | März 2000 |