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Günther Schultze: Vorbemerkung

Die Kinder der Kinder der in den sechziger Jahren angeworbenen ausländischen Arbeitnehmer/innen aus der Mittelmeerregion besuchen heute Kindergärten, lernen in den verschiedenen schulischen und beruflichen Bildungseinrichtungen und suchen ihren Platz im Berufsleben. Der Einwanderungsprozeß ist nicht mehr umkehrbar. Aber trotz der in einigen Bereichen und bei einigen Gruppen beobachtbaren verbesserten schulischen und beruflichen Qualifikationen sind viele dieser Jugendlichen nach wie vor im Vergleich zu deutschen Gleichaltrigen benachteiligt. Der Eingliederungsprozeß der zugewanderten Familien schreitet nicht problemlos von Generation zu Generation fort. Es zeigen sich bei der zweiten, aber auch bei der dritten Generation sehr unterschiedliche schulische und berufliche Qualifikationen, Einstellungsmuster und Lebenspläne. Die Ursachen hierfür sind sehr vielfältig. Genannt werden können unterschiedliche Lebenslagen, Migrationskarrieren, Wert- und Normsysteme, Familienstrukturen und selbstverständlich auch die Chance, Angebote und Fördermaßnahmen wahrzunehmen.

Etwas vereinfachend kann man in diesem Zusammenhang von „Migrationsgewinnern" und „Migrationsverlierern" sprechen. Während die ersteren gute Schulabschlüsse erreichen, bessere berufliche Positionen als ihre Väter besetzen und mit ihrer Lebenssituation insgesamt zufrieden sind, weisen die letzteren nur geringe oder keine schulischen Erfolge auf, sind arbeitslos oder in sehr unsicheren, schlecht bezahlten Beschäftigungsverhältnissen und mit ihrer Lebenssituation unzufrieden.

Mit der Frage, ob „Die dritte Generation: Integriert, angepaßt oder ausgegrenzt?" ist, beschäftigte sich deshalb der Gesprächskreis Arbeit und Soziales der Friedrich-Ebert-Stiftung auf einer Konferenz am 3. Mai 1995 in Bochum. Mein Dank gilt dem Referenten und den Referentinnen, die uns ihre Beiträge zum Abdruck zur Verfügung gestellt haben. In ihnen wird zum einen der Stand der wirtschaftlichen und sozialen Eingliederung von Jugendlichen ausländischer Herkunft thematisiert. Zum anderen setzen sie sich aber auch mit den psychischen Reaktionen dieser Jugendlichen auseinander, mit ihren Ängsten, ihren Konflikten im Elternhaus und in der

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Schule und mit ihren Strategien, ihr Leben zu bewältigen und ihre Ziele zu verwirklichen.

Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei meiner Kollegin Claudia Unkelbach bedanken, die für die Organisation der Konferenz und die Erstellung dieser Broschüre verantwortlich war.

Bonn, Dezember 1995Günther Schultze


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Oktober 2000

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