FES HOME MAIL SEARCH HELP NEW
[DIGITALE BIBLIOTHEK DER FES]
TITELINFO / UEBERSICHT



TEILDOKUMENT:




[Seite der Druckausg.: 1-2 = Titel]
[Seite der Druckausg.: 3 = Inhalt]
[Seite der Druckausg.: 4 = Leerseite]

[Seite der Druckausg.: 5 ]


Vorbemerkung


Der Gesprächskreis Arbeit und Soziales der Friedrich-Ebert-Stiftung hat zusammen mit dem Verein Berliner Wirtschaftsgespräche den Kongreß „Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, Gemeinsame Aufgabe - Neue Konzepte" im Juli 1999 in Berlin durchgeführt. Damit haben wir ein Thema aufgegriffen, das für unsere Gesellschaft von herausragendem Stellenwert ist und an dem sich die Zukunftsfähigkeit unseres Gemeinwesens entscheidet.

Der Titel der Veranstaltung bringt zum Ausdruck, daß es nicht in erster Linie um die Analyse der Ursachen und die Darstellung der Erscheinungsformen ging. So wichtig es ist, dies zu erforschen und zu dokumentieren; für uns standen die Handlungmöglichkeiten, Maßnahmen und die verantwortlichen Akteure im Vordergrund.

Die Arbeitsmarktpolitik bildet einen inhaltlichen Schwerpunkt des Gesprächskreises Arbeit und Soziales der Friedrich-Ebert-Stiftung. In 1999 führen wir zu diesem Themenbereich eine Reihe von Konferenzen durch, dabei wird z.B. die europäische Beschäftigungspolitik bzw. Programme und Modelle zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa erörtert werden.

Zum Thema der Veranstaltung: Die Öffentlichkeit zeigt zunehmend eine gewisse Ungeduld, wenn das Thema „Arbeitslosigkeit" diskutiert wird. Dies mag an der Wahrnehmung liegen, daß die Probleme seit Jahren zunehmen, aber die Fähigkeiten von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, dafür Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, bisher unzureichend erscheinen. Seit Anfang der 90er Jahre hat die Zahl der Arbeitslosen die 3 Millionen nicht mehr unterschritten; 1997 wurde erstmals die Zahl von mehr als 4 Millionen erreicht, und bis heute hat die Arbeitslosigkeit nur wenig abgenommen. Lösungen sind also drängend.

In der vorliegenden Broschüre haben wir die Vorträge der Eröffnungsveranstaltung publiziert, sie zeigen denkbare Wege auf: Die Förderung neuer Beschäftigungsfelder, die Kooperation der verantwortlichen Entscheidungsträger und den Beitrag, den eine aktive Arbeitsmarktpolitik leisten kann. Außerdem haben wir die Politik der Niederlande verfolgt, wo erfolgreiche Strategien zur Verringerung der Arbeitslosigkeit eingeführt worden sind.

[Seite der Druckausg.: 6 ]

Diese Blickweise kann uns interessante und wichtige Anregungen für unser Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit eröffnen.

In den Workshops am Konferenznachmittag wurden die Handlungsmöglichkeiten auf verschiedenen Aktionsfeldern, die auch Gegenstand des „Bündnisses für Arbeit" sind, vertieft. Es ging sowohl um die Frage, was in den Feldern Arbeitszeit, Soziale Sicherungssysteme, Arbeitskosten getan werden kann, als auch um das Wie: Wie können wir in Fragen der Beschäftigungsförderung zu einem größeren Konsens der verantwortlichen Entscheidungsträger und vor allem zum gemeinsamen Handeln kommen und damit dem Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit zum Erfolg verhelfen? Wo liegen Ansatzpunkte; welche Bedeutung kommt der betrieblichen Ebene zu? Die Situation in den Ostdeutschen Ländern ist besonders schwierig und bildet einen Schwerpunkt in den Bündnisgesprächen. Dem haben wir mit dem Forum „Aufbau Ost. Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt. Kontinuität und Zielsetzungen" auf unserer Konferenz Rechnung getragen.

Auf der Abschlußveranstaltung am Konferenznachmittag wurden dann die Chancen für ein regionales Bündnis für Berlin-Brandenburg ausgelotet. Ist ein regionaler Beschäftigungspakt ein wirksames Instrument, und was könnte von den Beteiligten eingebracht werden?

Wir haben bewußt im Titel der Veranstaltung die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit als gemeinsame Aufgabe bezeichnet. Dies bedeutet auch, gemeinsam Verantwortung dafür zu übernehmen und die verfügbaren Kräfte einzusetzen. Gelingt dies nicht, werden wir nicht nur die größte gesellschaftliche Herausforderung nicht meistern, sondern wir laufen Gefahr, daß der zentrale Integrationsmechanismus unserer Gesellschaft, die Erwerbsarbeit, für immer mehr Menschen unerreichbar bleibt.

Bonn, September 1999

Ursula Mehrländer




© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Mai 2000

TOC Next Page