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TEILDOKUMENT:

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Cees van den Bos
Erfahrungen aus den Niederlanden


Mein Name ist Cees van den Bos. Ich bin in der niederländischen Stadt Arnheim Direktor der dortigen Freiwilligenzentrale und möchte Ihnen heute berichten, was bürgerschaftliches Engagement in den Niederlanden bedeutet und beinhaltet. Arnheim ist eine mittelgroße Stadt mit 130.000 Einwohnern. Unsere Freiwilligenzentrale ist eine Einrichtung, die sich 100 %-ig für bürgerschaftliches Engagement einsetzt. In den Niederlanden wird freiwillige beziehungsweise ehrenamtliche Arbeit inzwischen als Inbegriff bürgerschaftlichen Engagements gesehen.

Unsere Freiwilligenzentrale hat zwei zentrale Zielstellungen:

  1. Jedem Bürger, der das möchte, eine Teilnahme an der freiwilligen Arbeit zu ermöglichen und
  2. Jede Organisation, die ehrenamtliche Mitarbeiter benötigt, beim Finden und an sich Binden der geeigneten Mitarbeiter zu unterstützen.

Dies realisieren wir durch Information und Anwerben, Qualitätsverbesserung, Weiterbildung, Imageverbesserung, Interessenwahrnehmung und Projektarbeit.

Wir können mit unserer Arbeitsweise große Erfolge verzeichnen. 1997 werden wir unser 25-jähriges Jubiläum feiern. In diesem Zeitraum stieg die Anzahl unserer festangestellten Sozialarbeiter von 2 auf 10.

Unsere Freiwilligenzentrale ist jedoch in ihrer Form nicht einzigartig: In den Niederlanden gibt es im Moment ungefähr 100 solcher Zentralen. Auch in Ländern wie Großbritannien, Irland, Kanada, den Vereinigten Staaten, Australien, Dänemark und hier in Deutschland, zum Beispiel in Berlin und Bremen, kennt man Freiwilligenzentralen. Auffällig dabei ist, daß sie alle - ungeplant und nicht verabredet - ähnlich funktionieren.

Nun möchte ich zur Kernfrage meines Vortrages kommen: Wie erklärt

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es sich, daß das Modell „Freiwilligenzentrale" so universell ist, schon mehr als 25 Jahre existiert und immer noch so erfolgreich funktioniert?

Meine Antwort basiert auf den folgenden drei Kernaussagen:

  1. Ehrenamtliche Arbeit ist wichtig für die Behörden und den Staat, für die gesellschaftlichen Organisationen und für die Ehrenamtlichen selbst.
  2. Auch für ehrenamtliche Arbeit gilt: ohne Investition kein Resultat.
  3. Eine Freiwilligenzentrale weiß genau, welche Investitionen in welchen Fällen nötig sind.

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1. Inwieweit ist ehrenamtliche Arbeit für die Behörden, für die gesellschaftlichen Organisationen und für die Ehrenamtlichen selbst wichtig:

  • * Die Kosten des Wohlfahrtsstaates sind zu hoch geworden. Der Staat zieht sich auf verschiedenen Gebieten zurück und überträgt große Teile seiner Verantwortung an seine Bürger. So erklärt sich das große Interesse des Staates an bürgerschaftlichen oder freiwilligen Organisationen, die die neuen gesellschaftlichen Aufgaben und Verantwortungen übernehmen können. In den Niederlanden spricht man in diesem Zusammenhang von der Entstehung einer „Civil Society": einer Gesellschaft, getragen von ihren Bürgern.

    Eine Civil Society, oder - wie die Vereinten Nationen sie nennen - eine „Active Society" ist außerdem eine Garantie für eine demokratische Gesellschaft. Durch ihre ehrenamtlichen Aktivitäten können Bürger die Gestaltung der Gesellschaft beeinflussen. Das Maß der Beteiligung an ehrenamtlicher Arbeit ist somit ein Indikator für den demokratischen Gehalt der Gesellschaft. Die Tatsache, daß eine Teilnahme an ehrenamtlicher Arbeit ein erfolgreiches Mittel ist, um die soziale Isolierung, in die immer mehr Bürger geraten, zu durchbrechen, ist für den Staat ein weiterer Grund, sich für ehrenamtliche Arbeit zu interessieren.

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  • * Gesellschaftliche Organisation, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen werden oder die zum Erfüllen bestimmter Aufgaben Ehrenamtliche einsetzen, stellen sich immer mehr die Frage, wie sie bürgerschaftliches Engagement fördern können. Es kostet sie Mühe, Ehrenamtliche zu finden und an sich zu binden. Dies nicht etwa, weil Bürger weniger bereit sind, freiwillige Aufgaben zu verrichten. Ganz im Gegenteil! Aber die Anforderungen, die Organisationen an ihre Ehrenamtlichen stellen, steigen; während die Möglichkeiten ihrer Begleitung abnehmen.

    Im Moment melden sich neue Bevölkerungsgruppen zur ehrenamtlichen Arbeit an. So suchen z.B. Erwerbsunfähige, Asylanten, Vorruheständler, ehemalige Drogenabhängige und Patienten der Psychiatrie, körperlich Behinderte eine geeignete Tätigkeit oder soziale Kontakte. Arbeitslose hoffen durch ehrenamtliche Arbeit ihre Aussichten auf bezahlte Arbeit zu erhöhen. Viele Organisationen sind nicht bereit oder sehen sich außerstande, diese neuen Gruppen in ihre ehrenamtliche Arbeit einzubeziehen.

    Außerdem muß ehrenamtliche Arbeit heutzutage anziehend und interessant sein, also mit den anderen vielfältigen Freizeitangeboten konkurrieren können. Letztendlich haben auch gesellschaftliche Veränderungen, wie z.B. die Flexibilisierung der Arbeitszeiten oder die Überalterung tiefgreifende Folgen auf die ehrenamtlichen Organisationen.

  • * Die Bürger entdecken ehrenamtliche Arbeit aufs Neue. Sie bietet Ihnen die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen; ihrem Leben Sinn, Inhalt, Rhythmus und Regelmäßigkeit zu geben; sich zu entfalten; ihr Selbstwertgefühl zu erhalten, Verantwortung zu übernehmen, Solidarität zu beweisen usw. Dies gilt insbesondere für Arbeitslose, Behinderte, Alte, Asylanten und Risikogruppen. Aber natürlich sucht auch der Durchschnittsbürger in ehrenamtlicher Arbeit Werte, die infolge der Individualisierung, der sinkenden Bedeutung der Kirchen oder des auseinanderfallenden sozialen Umfelds nirgendwo anders mehr zu finden sind.

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2. Auch für ehrenamtliche Arbeit gilt: Ohne Investition kein Resultat.

Der Staat, die gesellschaftlichen Organisationen und die Bürger haben alle ein großes Interesse an ehrenamtlicher Arbeit. Aber dieses Interesse führt nicht automatisch zu ehrenamtlicher Arbeit. Um den hohen gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden, müssen ehrenamtliche Organisationen dementsprechend ausgerüstet sein. Sie müssen also materiell und immateriell unterstützt werden. Bürger, die eine geeignete ehrenamtliche Tätigkeit suchen, müssen informiert werden, manchmal auch beraten und/oder vermittelt werden.

Die Gemeinde Arnheim hat darum mit uns als selbständiger Stiftung einen Vertrag geschlossen, um Bürger über alle Möglichkeiten ehren-

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amtlicher Arbeit zu informieren und Organisationen beim Finden und an sich Binden geeigneter Ehrenamtlicher zu unterstützen.

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3. Eine Freiwilligenzentrale weiß genau, welche Investitionen in welchem Fall notwendig sind.

Um die Aufgaben, die an unserer Organisation gestellt werden, optimal erfüllen zu können, haben sich im Laufe der Jahre unsere sechs Funktionen herauskristallisiert. Ich möchte im folgenden auf diese Funktionen eingehen, da sich unsere gesamte Arbeit um diese sechs Funktionen dreht. Die erste wichtige Funktion ist:

3.1 Information und Anwerben

Unser Büro hat seinen Sitz in einem ehemaligen Geschäft im Zentrum Arnheims. Es sieht aus wie ein Büro für Zeitarbeit. Im Schaufenster hängt eine Übersicht offener Stellen. Wir haben täglich von 12.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Man kann unseren Stellennachweis mit seinem täglich wechselnden Bestand von durchschnittlich 350 verschiedenen offenen ehrenamtlichen Stellen ständig einsehen. Auf Wunsch beraten wir bei der Auswahl.

Wir haben für Schüler und Studenten Informationsmaterial über ehrenamtliche Arbeit während der Ferien im In- und Ausland. Auch Bürger, die schon als Ehrenamtliche arbeiten, besuchen unser Büro, um Auskünfte z.B. über Arbeitsbedingungen, Rechte und Pflichten oder Unkostenerstattung zu erhalten. 1995 besuchten fast 2000 Personen unser Büro. Telefonisch bat man uns mehr als 4000 mal um Auskunft.

Wir werben für durchschnittlich 400 Organisationen in Arnheim. Offene Stellen werden in unserem Stellennachweis, auf Messen und im örtlichen Rundfunk bekannt gemacht. In einer Zeitungsrubrik veröffentlichen wir wöchentlich sechs offene Stellen. Auf diese Weise reagieren jährlich rund 1000 Personen.

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3.2 Qualitätsverbesserung

Mangel an Ehrenamtlichen ist oft kein Werbe-, sondern ein Organisationsproblem. Es ist nicht nur eine Kunst Ehrenamtliche zu finden, sondern auch, sie an sich zu binden. Wenn ehrenamtliche Arbeit reizlos ist, oder wenn Organisationen nicht behutsam mit ihren Mitarbeitern umgehen, ist es sinnlos, Bürger für ehrenamtliche Arbeit anzuwerben. Wir beraten und unterstützen Organisationen mit einem zu großen Abgang von Ehrenamtlichen. Sie lernen, ein guter Arbeitgeber zu werden und ehrenamtliche Arbeit reizvoll zu gestalten.

Außerdem verfügen wir zum Thema Qualitätsverbesserung über Broschüren und geben vier Mal pro Jahr ein Rundschreiben in einer Auflage von 500 Exemplaren heraus.

3.3 Weiterbildung

Manchmal beenden Ehrenamtliche ihre Arbeit, weil diese für sie zu schwer geworden ist oder nicht genug Herausforderung bietet. Man kann das Fachwissen, die Motivation oder das persönliche Engagement der Ehrenamtlichen vergrößern, indem man ihnen eine Kursteilnahme ermöglicht. Oft verfügen Verantwortliche oder Sozialarbeiter freiwilliger Organisationen nicht über die heutzutage notwendigen spezifischen Kenntnisse und die Gewandtheit zum Leiten einer freiwilligen Organisation.

Aus diesen Gründen organisieren wir jährlich im Frühling kurze und allgemeine Kaderkurse für Ehrenamtliche. Themen sind z.B.: Protokollführung, Gesprächsleitung, Finanzverwaltung, publikumsorientiertes Sprechen, Werbung und Publizität. Pro Kurs nehmen durchschnittlich 12 Ehrenamtliche unterschiedlichster Organisationen teil.

Auch organisieren wir abendliche Veranstaltungen zu Themen wie „das Sponsern des Sozialsektors", „Unkostenerstattung", „ehrenamtliche Arbeit bei Erhalt des Arbeitslosengeldes" und „wann fängt der Vorruhestand Ehrenamtlicher an ?".

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Für Verantwortliche und Sozialarbeiter, die den Einsatz Ehrenamtlicher koordinieren, finden 4 mal pro Jahr Versammlungen statt. Hier werden Erfahrungen ausgetauscht und es wird jeweils ein Thema ausführliche besprochen. Jährlich nehmen an diesen Versammlungen 80 Personen teil.

Natürlich können wir nicht alle Kurse selber organisieren. Wir können jedoch bei dem Vermitteln und Koordinieren extern stattfindender Kurse helfen.

3.4 Imageverbesserung ehrenamtlicher Arbeit

Die Bedeutung, die ehrenamtliche Arbeit für den Ehrenamtlichen selbst und für die Gesellschaft hat, ist zu wenig bekannt. Das Image ehrenamtlicher Arbeit ist leider zu schlecht. Die Anerkennung durch Politik und Öffentlichkeit ist unzureichend. Um das Phänomen „ehrenamtliche Arbeit" bekannter und anerkannter zu machen, feiern wir jährlich am 7. Dezember in Arnheim den Internationalen Tag der Freiwilligen. Es finden dann Workshops, eine Tagung, eine Messe und Auftritte statt. Außerdem wird ein Stadtpreis, der „Burgemeester Drijberprijs", erteilt.

Wir pflegen Kontakt zu der örtlichen Presse und zum Rundfunk, so daß regelmäßig auf ehrenamtliche Arbeit hingewiesen wird. Wir nehmen gern an Interviews, Debatten und Untersuchungen teil. Auch Einladungen zu Vorträgen nehmen wir gern an.

In Zusammenarbeit mit anderen Freiwilligenzentralen und unserem landesweiten Verein organisieren wir beinahe jährlich eine große Öffentlichkeitskampagne. Sehr wichtig finden wir unseren „Stil des Hauses" und unsere Selbstdarstellung. Dies kann man an unseren Broschüren und unserem Sitz in einem geschäftsmäßig eingerichteten Büro - mit Schaufenster - in der Stadtmitte sehen.

3.5 Interessenwahrung

Es ist eine Tatsache, daß bestimmte Bürgergruppen von der Teilnahme an ehrenamtlicher Arbeit ausgeschlossen werden. Dies geschieht u.a., weil Organisationen an Ehrenamtliche zu hohe Anforderungen stellen,

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keine Begleitung oder Unkostenerstattung bieten, weil Arbeitsämter Arbeitslosen manchmal nicht erlauben, freiwillig zu arbeiten, weil Arbeitsplätze nicht an behinderte Ehrenamtliche angepaßt sind, weil Ehrenamtliche von Organisationen wohl Pflichten, aber oft keine Rechte erhalten.

Es ist leider auch eine Tatsache, daß ehrenamtliche Organisationen in ihrem Fortbestehen bedroht sind. Diese Bedrohung hat u.a. folgende Ursachen: Die Gemeinde erwartet mehr von ehrenamtlichen Organisationen und kürzt gleichzeitig Subventionen. Verordnungen und Regeln - zum Beispiel im Sportsektor - werden zu kompliziert. Es gibt nicht genug Sozialarbeiter, die ausgebildet sind, um mit Ehrenamtlichen zusammenzuarbeiten oder sie zu begleiten.

Um solche Situationen möglichst zu vermeiden, beraten und informieren wir - gebeten und ungebeten - die Gemeinde, Fachhochschulen und andere wichtige Instanzen. Wir schlichten Streitigkeiten zwischen Ehrenamtlichen und ihren Organisationen. Wir bündeln mit anderen Freiwilligenzentralen unsere Kräfte, um Verordnungen und Regeln für Ehrenamtliche zu verbessern, um unser eigenes Fachwissen auszubreiten, Erfahrungen auszutauschen und neue Strategien und Wege für unsere Arbeit zu entwickeln. In diesem Zusammenhang ist unsere landesweite Organisation, der N.O.V. (niederländischer Verein für freiwillige Arbeit), sehr wichtig. Seinerseits wiederum hat der N.O.V. Kontakt mit europäischen und weltweiten Foren für ehrenamtliche Arbeit. Unsere Freiwilligenzentrale ist sehr aktiv innerhalb unseres landesweiten Vereins und Mitglied in dessen Vorstand. Auf diese Weise gelingt es unseren Organisationen, politischen Einfluß auszuüben.

3.6 Projektarbeit

Um den Bereich ehrenamtlicher Arbeit optimaler zu gestalten, Chancen zu nutzen und neue Entwicklungen umzusetzen, entwickeln und starten wir Projekte. Für die letztendliche Finanzierung der Projekte müssen wir - außer unserer Gemeindesubvention - ständig neue Einnahmequellen finden. Ich werde einige Projekte, die wir entwickelt und realisiert haben, vorstellen:

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* DIE GILDE

Dieses Projekt ist für Ehrenamtliche, die älter als 50 Jahre sind. Jährlich übertragen ungefähr 40 Ehrenamtliche ihre Erfahrungen, Kenntnisse und ihr Können an mehr als 200 interessierte Personen und Gruppen. Daneben organisiert eine Gruppe von 25 Älteren Stadtführungen in Arnheim. Jährlich nehmen rund 2000 Personen an diesen Stadtführungen zu den unterschiedlichsten Themen und in verschiedenen Sprachen teil. Im Winter finden Dia-Vorträge mit dem Titel „Arnheim, früher und heute" und „die Schlacht um Arnheim" statt.

* GRÜNARBEIT

Dieses Projekt wurde für Arbeitslose geschaffen, die gerne im Freien arbeiten wollen. Sie pflegen vor allem Naturschutzgebiete und öffentliche Gärten. Pro Tag können maximal 30 Freiwillige teilnehmen. Es handelt sich hierbei besonders um Freiwillige, die kaum noch bezahlte Arbeit finden können, wie Langzeitarbeitslose, Asylanten, Arbeitsunfähige, körperlich und geistig Behinderte. Jährlich nehmen durchschnittlich 100 verschiedene Personen an diesem Projekt teil.

* OPFERHILFE

Menschen, die Opfer eines Verbrechens oder eines Unfalls wurden, wird von Ehrenamtlichen beim Verarbeiten der schrecklichen Erfahrungen geholfen und sie werden bei nachfolgenden gerichtlichen Prozeduren unterstützt. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Polizei. Dieses Projekt funktioniert inzwischen selbständig. Jährlich werden mehr als 400 Opfer von Ehrenamtlichen begleitet.

* EHRENAMTLICHE HILFELEISTUNGEN

Im Kreis Arnheim gibt es mehr als 300 selbständige ehrenamtliche Organsiationen, die alten, behinderten und kranken Menschen, die noch zu Hause leben, helfen. Auf Bitte einer gesetzlichen Krankenkasse stimulieren wir unter diesen ehrenamtlichen Organisationen gegenseitige Zusammenarbeit und Arbeitsabstimmung. So kann hilfe- und pflegebedürftigen Menschen von einer Zentrale aus geholfen werden, und man kann auf neue Pflegeprobleme besser eingehen. Daneben versuchen wir, die Arbeit in diesen oftmals altmodischen Organisationen, in denen vor

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allem ältere Mitbürger aktiv sind, reizvoller für künftige Ehrenamtliche zu gestalten.

* SOZIALE REAKTIVIERUNG

In Arnheim gibt es mehr als 12.000 Arbeitslose. Für 4.000 Arbeitslose gibt es keinerlei Aussicht mehr auf bezahlte Arbeit. Das Sozialamt der Gemeinde Arnheim hat uns gebeten, für diese Gruppe ein Programm zu entwickeln, um die Beteiligung dieser Bürger am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Im Januar fangen wir mit der Ausführung dieses Programms an. Unsere Aufgabe wird im ersten experimentellen Jahr darin bestehen, 150 Personen zu aktivieren.

* KADERPROBLEME IM SPORTSEKTOR

Viele Sportvereine haben Probleme beim Finden und an sich Binden von Ehrenamtlichen. Durch unsere Bemühungen stellte das Sportamt der Gemeinde Arnheim anderthalb Jahre lang Mittel zur Verfügung, um die Vorstände der rund 100 Sportvereine in Arnheim beim Entwurf eines Kaderplans professionell unterstützen zu können.


© Friedrich Ebert Stiftung | technical support | net edition fes-library | Januar 2001

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