FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Qualitätsbrigade. Die Q. war eine besondere Form der Brigade, deren Mitglieder es sich zum Ziel setzten, im Rahmen der Teilnahme am sozialist. Wettbewerb vor allem die Qualität der von ihnen erzeugten Produkte zu steigern. Auf Veranlassung des BuV und der IG Bekleidung entstanden die ersten Q. bei der Umsetzung des Zweijahrplans 1949/50, und zwar vor allem in den Betrieben der Textilindustrie. Für besondere Anstrengungen und Erfolge bei der Bewältigung des in diesem Industriezweig besonders stark ausgeprägten Problems der unzureichenden Produktqualität, sollten sie mit dem Ehrentitel „Brigade der besten Qualität“ bzw. „Brigade der ausgezeichneten Qualität“ belohnt werden. Die erste Q. wurde am 6.7.1949 von der Näherin Luise Ermisch im VEB Hallesche Kleiderwerke ins Leben gerufen; es handelte sich dabei um eine reine Frauenbrigade. Anfang 1950 gab es nach offiziellen Angaben bereits 1 000 Q. mit rund 13 000 Mitgliedern. Das für die zentrale Planwirtschaft chronische Problem der Qualitätssicherung sorgte dafür, dass der FDGB immer wieder neue Kampagnen zur Bildung von Q. anregen musste; bis zum Ende der DDR blieben sie letztlich ohne durchschlagenden Erfolg.
F.S.