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Der Mensch im Mittelpunkt -
Moderne Arbeit und Lebenslanges Lernen
in der Arbeitsgesellschaft

Harald Schartau
ehem. Minister für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen

Arbeitspolitik, die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Gestaltung einer modernen Arbeitsgesellschaft im 21. Jahrhundert stehen zu Recht im Zentrum der politischen Diskussionen und der öffentlichen Aufmerksamkeit. Der rasante technologische und ökonomische Wandel erfordert eine Veränderung der Arbeitsgesellschaft. Die Folgen sind bereits erkennbar. Der Arbeitsmarkt ist in Bewegung:

  • Mehr offene Stellen, viele Vermittlungen, Greencard,
  • aber auch Langzeitarbeitslosigkeit, Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt und eine Scherenentwicklung zwischen Angebot und Nachfrage.

Aber: Der Angelpunkt des Alltagslebens und für die Zukunft unserer Gesellschaft bleibt auch weiterhin ein angemessener Arbeitsplatz und eine menschenwürdige und sinnvolle Arbeit für alle, die arbeiten wollen und arbeiten können.
Arbeit bleibt das Schlüsselthema

  • für die Sozialstaatlichkeit,
  • für ordnungspolitische Fragen,
  • für die Verteilung der Chancen,
  • für die Entfaltung von Kreativität und letztlich
  • für die Freiheit des einzelnen Menschen und seine Existenzsicherung.

Unternehmensberater wie Firmenchefs wissen heute: Das erfolgreiche Unternehmen basiert auf der Kreativität und Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der ökonomische Erfolg wird immer stärker davon abhängen, ob ein Betrieb bereit und in der Lage ist, die Kompetenzen seiner Beschäftigten abzurufen.

Aus- und Weiterbildung werden daher in der Zukunft für Arbeitnehmer wie Unternehmer überlebenswichtig werden. Eine gute Ausbildung ist das Eintrittsticket in die Arbeitswelt. Doch bereits in der Ausbildung müssen die Weichen gestellt werden für eine kontinuierliche Weiterbildung.

Denn im Zuge von Globalisierung und Individualisierung verändern sich die klassischen Erwerbsbiographien. Der Übergang von einem Tätigkeitsfeld in das Nächste wird häufiger werden. Die Dynamik der Arbeitswelt erhöht die Hürden für arbeitssuchende bzw. arbeitslose Menschen. Das beginnt an der Nahstelle zwischen Schule und Beruf, geht weiter bei drohendem Arbeitsplatzverlust, das gilt nach Beendigung einer Arbeitsunterbrechung durch eine Familienphase und ist besonders prekär bei der Reintegration aus der Arbeitslosigkeit heraus.

Es ist daher notwendig, sich früh mit den Fragen des Arbeitsmarktes, der eigenen beruflichen Perspektiven auseinander zusetzen. Es ist erfreulich zu sehen, dass sich immer mehr Lehrerinnen und Lehrer sowie die Schülerinnen und Schüler intensiver mit der Arbeitswelt beschäftigen. Doch der Wandel der Arbeitswelt erfordert das kontinuierliche Interesse an Fragen des Arbeitsmarktes und des beruflichen Alltages. In dem Maße, in dem Qualifizierung und Kompetenzerweiterung an Bedeutung gewinnen, muss sich auch die Weiterbildung verstärkt mit diesem Thema auseinandersetzen.

Wer sich zu aktuellen Themen sachkundig machen will, muss nicht nur Interesse mitbringen. Schnelles Suchen und unkomplizierte Informationsbeschaffung sind mindestens ebenso wichtig. Aktuelle Themen erfordern einen aktuellen Zugriff. Das Internet bietet hierfür eine vorzügliche Plattform.
Um aber im Datenmeer der weltweiten Informationsverbreitung nicht den Überblick zu verlieren, sind wir auf Orientierungshilfen angewiesen.

Datenbanken, die Zusammenstellung von aktuellen Texten und Hintergrundinformationen sowie links zu weiteren interessanten Seiten bieten eine solche Orientierung im Datendschungel. Es macht Sinn, auch auf virtuelle Hilfen zurück zu greifen, um in der Realität der Arbeitswelt voran zu kommen.

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Harald Schartau:
1953 geboren; 1968-1971 Berufsausbildung zum Chemielaboranten und Tätigkeit als Chemielaborant; Besuch der Sozialakademie Dortmund und der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg (Abschluß: Dipl.-Betriebswirt); Sachbearbeiter in der Personalwirtschaft und verschiedene Tätigkeiten beim DGB und der IG Metall, Leiter des IG Metall-Bezirks Nordrhein-Westfalen (1997 bis 26. Juni 2000); Juni 2000 bis Mai 2005 Minister für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen

Arbeitsmarkt und
Beschäftigung